Piraten ziehen Resümee zur Podiumsdiskussion am 01.08.2012
Im Vorfeld der kommenden Zweitliga-Saison sorgt das vom Bochumer Stadtrat verabschiedete Glasflaschenverbot für Diskussionsstoff. Nicht nur bei den Fans des VfL. Grund genug für die Bochumer Piraten, beide Parteien – Fans und Ordnungshüter – an einen Tisch zu bringen. Mit Hauptkommissar Frank Harder und Frau I. Gulan, der Leiterin des Bochumer Ordnungsamtes, stellten sich gleich zwei Befürworter des neuen §16 BOSVO, den Fragen und Kritikpunkten von Stephanie Kotalla (Vorstandsmitglied der Piraten Bochum) sowie Thomas Siewert, zweiter Vorsitzender des Fanclubs 1848er.
Simone Brand, Mitglied des Landtages und Bochumer Piratin, erläutert die Hintergründe: “In Bochum gilt seit Anfang April der § 16 der Bochumer Sicherheitsverordnung (BOSVO), ein räumlich und zeitlich begrenztes Glasverbot vor und nach Fussballspielen.” Handlungsbedarf gab es laut Aussagen von Polizei und Verwaltung aufgrund der Masse der Vorfälle auf dem Weg zum Stadion. Die Zahlen dazu wird Hauptkommissar Frank Harder noch nachreichen. Harder räumte ein, das nach der Abwägung der Grundrechte, der Eingriff von offizieller Seite als minimal betrachtet wird.
“Mit dem Glasverbot stehen alle Fans unter Generalverdacht.” sagt Thomas Siewert. Er bevorzugt eine Änderung der Verordnung, die sich auf sogenannte Problemspiele beschränkt und fordert eine generelle Freigabe der Heimspiele.
Diesem Argument schloß sich auch Stephanie Kotalla an, die ihrerseits einwarf, dass die neue Verordnung deutlich mehr Menschen betreffe als beabsichtigt. Hier mussten sowohl Polizei als auch Ordnungsamt zustimmen und Frank Harder führte ergänzend aus: “Die Oma mit der Flasche Wein ist nicht die Zielgruppe.” Eine Kontrolle der Anwohner sei nicht gewünscht. Letztendlich liegt es im Ermessen des einzelnen Beamten wer kontrolliert wird und wer nicht.
Schlußendlich einigten sich alle teilnehmenden Parteien darauf, dass man zunächst einmal prüfen müsse, ob die Anwohner aus dem Glasverbot explizit ausgenommen werden könnten. Stephanie Kotalla: “Bochum Total hat durch das Glasverbot viel gewonnen, aber wir Piraten stehen grundsätzlich für Selbstbestimmung und gegen Überwachung und Bevormundung. Die neue Verordnung betrifft leider auch viele Bürger und auch Geschäfte, die mit Fussball recht wenig zu tun haben. Deswegen hat sich der Kreisverband der Piraten dafür ausgesprochen, dass die Stadt Bochum prüft, ob eine Anwohnerregelung, ähnlich wie beim Parken, möglich ist.” Diese Prüfung sicherte I. Gulan auch sofort zu.
Autor:Christina Worm aus Bochum |
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