Pflegenotstand in Deutschland - Entwicklungsland in der EU?

Das Pflegepersonal ist in deutschen Krankenhäusern als auch in Alten- und Pflegeheimen hoffnungslos überfordert (Bericht der WAZ vom 7.10.17). Darunter leiden nicht nur das medizinische Personal, sondern auch die Patienten. Keine Krankenschwester oder kein Krankenpfleger kann sich aus Zeitmangel intensiv mit einem Patienten beschäftigten,  die Versorgung erfolgt fließbandmäßig und die Qualität leidet darunter erheblich.

Während mehr qualifizierte Ärzte in Krankenhäuser eingestellt werden, wird beim Pflegepersonal drastisch eingespart. Nur wer es sich finanziell leisten kann, hat eine optimale Betreuung im Krankheitsfall (z.B. Wunschleistungen im Krankenhaus). Die Zwei-Klassen-Medizin bzw. Krankenbetreuung lässt grüßen!

Private Pflegedienste schießen wie Pilze aus dem Boden, häufig lässt die Pflege der Pflegebedürftigen sehr wünschen übrig! Während die Mitarbeiter-innen dieser Pflegedienste oft zu einem Hungerlohn arbeiten müssen, wird durch die Pflegeunternehmen von den Krankenkassen das Höchstmögliche abkassiert.

Anstatt einen verbindlichen gesetzlichen Personalschlüssel für die Betreuung von Kranken und Pflegebedürftigen festzulegen, sieht die Bundesregierung (auch die neue) nur, wie man Kosten im Gesundheitswesen verringern kann auf Kosten des Pflegepersonals und der Patienten!

Dagegen protestiert die Bochumer Montagsdemo und ruft alle Betroffenen (Mitarbeiter von Pflegediensten bzw. von Krankenhäusern und Pflegeheimen) auf, über ihre Situation am offenen Mikrofon zu berichten.

Die Kundgebung ist am Montag, 9.10.17, um 18.00 Uhr am Husemannplatz.

Ulrich Achenbach
Moderator