Perspektiven für Opel-Areal: Workshop mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Verwaltung
Die angekündigte Standortaufgabe der Opelwerke I bis III führt zu einem Wegfall von mehr als 4000 Arbeitsplätzen in Bochum. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen sind ohne entsprechendes Gegensteuern für die Stadt Bochum und die gesamte Region drastisch. Daher wird es für die kommenden Monate eine der wichtigsten Aufgaben der Stadt sein, die Nachnutzung der insgesamt rund 1,7 Millionen qm großen Opelflächen vorzubereiten.
Aus diesem Grund lud Bochums Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz wichtige Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und städtischen Gesellschaften zu einem ganztägigen Workshop ins Bochumer Rathaus ein. „Wir wollen die Möglichkeit nutzen, unterschiedliche Einschätzungen und Perspektiven zusammen zu tragen“, so OB Dr. Scholz in ihrer Begrüßung. „Mit den Entwicklungen sind enorme Chancen für die weitere Profilierung unseres Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes verbunden. Diese müssen wir als Stadt aktiv gestalten.“
Die Moderatorin des Workshops, Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher, formulierte das wesentliche Ziel des Tages: „Wir erstellen gemeinsame Leitlinien und machen uns heute auf den Weg, eine Bochumer Position zu erarbeiten.“ Wichtig sei, dieses enorme Flächenpotential als Chance zu verstehen und diese zu nutzen. Denn die Flächen bieten ein enormes Potential für eine zukunftsfähige und strategische Weiterentwicklung der Stadt Bochum.
In kurzen Input-Vorträgen beleuchteten mehrere Redner die aus ihrer Sicht vordringlichsten Aufgaben. Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch stellte die Phasen der Konzeptentwicklung und Bauleitplanung vor, Stadtdirektor Paul Aschenbrenner nannte mögliche Fördermöglichkeiten. Rouven Beeck (IHK) plädierte für eine Stärkung des Produktionsstandortes und bezog sich auf Untersuchungen der IHK im mittleren Ruhrgebiet. Prof. Dr. Elmar Weiler (Ruhr-Universität Bochum) lenkte den Blick auf die zahlreichen Hochschulabsolventen, die die Region verlassen: „Es muss uns gelingen, diese klugen Köpfe zu halten.“ Mit dem Verbund Univercity Bochum sei man auf dem richtigen Weg. „Forschung und Wissenschaft werden Treiber für viele Arbeitsplätze“, so der Rektor der RUB.
In vier Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mögliche Nutzungsoptionen unter verschiedenen Fragestellungen:
Erwartungen an die Region und Chancen aus regionaler Sicht, Relevanz der Flächen aus gesamtstädtischer Sicht, Potentiale für das unmittelbare Umfeld und die angrenzende Nachbarschaft, Potentiale der Grundstücke.
Die Nutzungsoptionen richteten sich an der Kombination von Wissen, Forschung und Produktion aus und hatten im Wesentlichen zwei Eckpunkte im Blick: Die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen sowie die Einbindung in die Stadtentwicklung.
Die intensiven Diskussionen in den einzelnen Arbeitsgruppen zeigten vor allem: Wir müssen gemeinsam handeln - in der Stadt, der Region und dem Land.
Die Chance, die diese große Fläche für Bochum insgesamt bietet kann nur genutzt werden, wenn die künftigen Konzepte ausreichend anspruchsvoll sind und weit über Bochums Grenzen hinaus Aufmerksamkeit erreichen. Dabei machte das Schlagwort „think big“ die Runde. Dabei gehen die räumlichen und strategischen Planungen weit über die nächsten 20, 30 Jahre hinaus.
Am Ende des Tages dankte Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und regte an, auch weiterhin im gemeinsamen Gespräch zu bleiben, um eine tragfähige Perspektive zu erarbeiten.
Die Diskussionsergebnisse des Workshops stellen einen Einstieg dar, werden in den kommenden Wochen aufbereitet und in die Ratssitzung nach der Sommerpause eingebracht. Ziel ist die Definition von Positionen, die die Stadt Bochum in die weiteren Arbeitsschritte mit Opel und dem Land einbringen wird.
Quelle: Stadt Bochum/Presseamt
Autor:Andrea Schröder aus Bochum |
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