Opfer rechter Gewalt - Ausstellung in der Willy-Brandt-Gesamtschule
Vom 3. bis 14. Juni wird auf Initiative von “Langendreer gegen Nazis” die Wanderausstellung „Opfer rechter Gewalt seit 1990 in Deutschland“ gezeigt. Sie findet im Rahmen der Bürgerwoche-Ost in der Willy-Brandt-Gesamtschule, Wittekindstraße 33 statt. Sie wurde von der Initiative „Opferperspektive“ in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung zusammengestellt und wird ständig aktualisiert. Sie zeigt zurzeit 169 Todesopfer, deren Täter nachweislich dem rechten Milieu zugeordnet werden konnten.
In den letzten Tagen wurde insbesondere an die fünf Mädchen erinnert, die vor 20 Jahren in Solingen von Nazis ermordet wurden. Auch die Zahl der Opfer des NSU ist vielen Menschen bekannt. Nur wenigen ist allerdings bewusst, wie hoch die Zahl der Todesopfer rechter Gewalt insgesamt ist.
Die Opfer gehören zumeist Randgruppen an. Aber auch Menschen, die gerade nicht in das rechte Weltbild passen, zählen zu den Opfern rechter Gewalt. Vergessen darf man dabei nicht, dass es zusätzlich noch viele Opfer dieser rechten Schläger gibt, die nicht an ihren Verletzungen gestorben sind.Ziel dieser Ausstellung ist es, rechte Gewalt als ein virulentes Phänomen in unserer Gesellschaft zu erkennen.
Sie ist als Folge einer Ideologie zu begreifen, die sich am Nationalsozialismus Adolf Hitlers und seiner Mitstreiter orientiert. Diese Ideologen vertreten nach wie vor die Ansicht, dass es minderwertiges oder sogar unwertes Leben gibt und die von Nazis selbst benannte „deutsche Rasse“ die höchstwertige aller sogenannten „Rassen“ sei, sie also das Recht haben, gegen andere Gewalt anzuwenden oder sie gar zu töten. Zu erkennen sind sie daher besonders an ihrem ausgeprägten Rassismus und Judenhass, den sie nach wie vor verbreiten, auch wenn sie heute vielfach schon moderater auftreten und in gewandeltem Outfit daherkommen.
Diese Ausstellung richtet sich hier an Schüler, Studenten, Eltern, Lehrer und alle demokratischen Menschen. Es darf den Nazis nicht gelingen, die Krise, die steigende Armut, den Alltagsrassismus und die Unaufgeklärtheit der Allgemeinheit auszunutzen und ihre zutiefst undemokratische und menschenverachtende Basis zu erweitern.
Geöffnet ist die Ausstellung montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags bis 14 Uhr, dienstags und donnerstags zusätzlich von 18 bis 21 Uhr. Die Eröffnungsveranstaltung findet am 3. Juni um 17 Uhr in der Mensa der Schule statt.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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