Opel-Werk I: Ab April folgen auf Pläne die Kräne
Stille in den leergeräumten Hallen des einstigen Opel-Werk I in Laer. Stille auch drumherum, weil eine juristische Auseinandersetzung den weiteren Abriss bis Anfang April verzögert. Dennoch treiben das städtische Planungsamt, sowie die eigens zur Vermarktung gegründete „Bochum Perspektive 2022“ die Planungen für das insgesamt rund 70 Hektar umfassende Grundstück voran.
Wesentliche städtebauliche Grundzüge der Planung sind zu erkennen. Die südlich gelegenen Bauflächen (14 Hektar) sind für eine industrielle, verkehrsintensive Nutzung, auch mit umfangreichem Nachtbetrieb, vorgesehen. Für diesen Bereich entlang der künftigen A448-Trasse wurde als Interessent bereits vor geraumer Zeit das Logistikunternehmen DHL genannt, ein Paketzentrum sei geplant. Fixiert ist der Deal bisher nicht. Die nördlich gelegenen Bauflächen (20 Hektar) sollen vorrangig durch kleinere und mittlere Unternehmen aus dem gewerblichen Bereich genutzt werden.
Grünzüge als trennende und gleichzeitig verbindende Elemente
Getrennt und gleichzeitig verbunden werden beide Bereiche mit einem zentralen Nord-Süd-Grünzug. Er flankiert eine Straße, die zwischen mehreren Kreisverkehren Wittener Straße und Opelring miteinander verbindet. Hierher soll – nach entsprechenden politischen Beschlüssen und dem Vorliegen von Fördermitteln – auch die Straßenbahnlinie 302 verlängert werden. Das erforderliche Planfeststellungsverfahren für die Straßenbahn wird zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt. Zudem wird ein zweiter Nord-Süd-Grünzug geplant, um eine bessere funktionale, ökologische und klimatische Durchlässigkeit des Gebietes zu gewährleisten.
Verwaltungsgebäude als dauerhaftes Denkmal
Direkt vor dem ehemaligen Verwaltungsgebäude D1 wird sich einer der Kreisverkehre befinden. D1 mit seiner markanten Rotunde soll dauerhaft als Denkmal erhalten bleiben. Entlang der Wittener Straße sollen hochwertige technologieaffine Nutzungen mit stadtbildprägender Wirkung angesiedelt werden. Auf eine Anbindung von der Dannenbaumstraße wird zum Schutz der Siedlungsbereiche verzichtet. Hier ist lediglich eine Fuß- und Radwegeverbindung vorgesehen.
Gut 34 Millionen Euro an Fördermitteln sind bewilligt
Für den Strukturwandel an dieser Stelle – vom flächenmäßig riesigen Autobauer hin zu einer vielfältigen Neunutzung – wurden bis jetzt Fördermittel in Höhe von gut 34 Millionen Euro bewilligt. Für die Entwicklung der gesamten Fläche von Opel Werk I werden geschätzt 120 Millionen Euro benötigt.
Der betreffende Bebauungsplan mit der Nummer 947 wird nach entsprechender Beratung in den politischen Gremien am 30. Juni vom Rat der Stadt beschlossen. Schon vorher sollen auf Pläne die Kräne folgen – Mitte März wird in der Sache der eingangs erwähnten juristischen Auseinandersetzung verhandelt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf entscheidet über die Klage eines Abbruchunternehmens gegen das Ausschreibungsverfahren zum Abriss des Werks.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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