Opel: „Denk Mal“ oder Weg damit?
Bochum diskutiert zum Thema Opel: „Denk Mal“ oder Weg damit?
Im Herbst letzten Jahres wurde das Verwaltungsgebäude des Opel Werks I in Laer unter vorläufigen Denkmalschutz gestellt. Diese Unterschutzstellung endet am Dienstag, 5. Mai. Wie es mit dem Bau weitergeht, ist aktuell offen. Während für die Untere Denkmalschutzbehörde laut anderen Medien einiges für den dauerhaften Denkmalschutz spricht, ist dieser Gedanke für die Gesellschaft Bochum Perspektive 2022 eher wenig verheißungsvoll.Steht der Bau doch inmitten einer künftig zu entwickelnden Fläche.
Die Frage nach einer künftigen Nutzung, inklusive einer notwendigen Renovierung, ist offen. Fakt ist: Das 1962 errichtete Haus wurde 1972 um zwei Etagen aufgestockt. Der ursprüngliche Opel-Schriftzug wurde in den 1980er Jahren später dem aktualisierten „Corporate Identity“ den Konzerns mit dem Blitz auf dem Dach angepasst.
„Denk-Mal“ oder Weg damit? Diskutieren Sie mit!
Pro: Opel soll im Bochumer Bild erhalten bleiben, meint Lauke Baston:
Für viele ist es schmerzhaft – der Abriss auf dem Opel-Gelände gleicht in diesen Wochen einem Massaker.
Doch Opel gänzlich sterben zu lassen halte ich für falsch. Das ehemalige Verwaltungsgebäude könnte beispielsweise zu einem Museum mit integriertem Hostel umgestaltet werden, sodass das Denkmal erhalten bliebeund gleichzeitig ein Plus in Sachen Tourismus in Bochum darstellen würde.
Alte Zechen und Stollen gehören schließlich auch zum Bild unserer Stadt. Sie werden vielfach besucht und stehen auch bei Eheschließungen hoch im Kurs. Warum also nicht auch hier Möglichkeiten schaffen, die ein Opel-Fan-Herz höher schlagen lassen ?!
Auch Straßen- und Haltestellennamen zu ändern, kostet in erster Linie eine Stange Geld. So ist es doch gerade hier schön das Alte zu bewahren – vielleicht gibt es in ferner Zukunft eine spezielle Opel-Stadtführung, bei der unseren Kindern erläutert wird, wie es war als die Opelaner von „ihrer“ Haltestelle aus frisch ans Werk gingen.
Contra: Opel soll aus Bochums Bild verschwinden, meint Marc Keiterling:
Es waren 40 gute Jahre – für den Konzern und für die Stadt. Die letzten zehn Jahre allerdings, bis zur Schließung 2014, hat Opel in Bochum völlig vergurkt. Sie haben im Verbund mit General Motors stark verbrannte Erde hinterlassen. Belegschaften verschiedener Werke wurden zu Lasten des Standorts Bochum gegeneinander ausgespielt. Die hiesigen Opelaner unter atemberaubender Zurückhaltung ihrer Gewerkschaft geradezu erpresst, ihrer eigenen Beerdigung – sprich Werksschließung – zuzustimmen. Als sie es nicht taten, wurde das Ende auch noch vorgezogen. Dies unterscheidet sich doch deutlich von der Strukturkrise mit dem einhergehenden Zechen-Sterben der 1950er bis 1970er Jahre. Daher finde ich: Opel soll aus Bochums Stadtbild verschwinden. Weg mit allen Gebäuden, ein neuer Name für den Opelring, die Straßenbahnhaltestelle „Opel Werk I“ kann künftig „Alte Wittener Straße“ heißen. Planer aufgepasst: Nicht das ihr an der neuen A448 noch was von „Opel“ auf die Schilderbrücken pinselt!
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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