Neue Phase der Corona-Impfaktion
Offizieller Mitarbeiter-Impfstart in den Bochumer Kliniken
Jetzt können auch die Mitarbeiter in den Bochumer Kliniken die Ärmel hochkrempeln: Sowohl das Bergmannsheil als auch das Knappschaftskrankenhaus und das St. Josefs-Hospital melden am heutigen Montag, 18. Januar, den offiziellen Start der Mitarbeiter-Impfungen.
Im Knappschaftskrankenhaus erhielten am Montag 350 Mitarbeiter/innen der höchsten Priorisierungsstufe ihre Schutzimpfungen gegen das Corona-Virus.
Gegen 9.45 Uhr kamen per Kurier 350 Dosen im Hause an und wurden vom Geschäftsführer Hans-Peter Jochum sowie der Leitenden Apothekerin Maren Niewöhner höchstpersönlich an der Warenannahme in Empfang genommen. "Die Organisation mit der Stadt Bochum lief sensationell gut", zeigt sich Jochum zufrieden und freut sich, dass die Mitarbeiter/innen besonders sensibler Bereiche in seinem Haus nun geimpft werden können. Zur Priorisierungsstufe 1 gehören unter anderem Bereiche wie die Notaufnahme, die Intensivstationen, die "Corona"-Stationen, Notärzte sowie die Onkologie- und Transplantationsstationen und die Stammzelltransplantationseinheit.
Geimpft wird in einem eigens dafür abgetrennten Bereich des Klinikums. Direkt vor Ort wird der Impfstoff von pharmazeutischem Fachpersonal aus der Zentralapotheke des Knappschaftskrankenhaues unter hohen Hygieneauflagen (sterile Handschuhe, Haube, Kittel, FFP-2-Maske sowie eine häufige Flächendesinfektion) aufbereitet. Der Impfstoff von Biontech ist sehr empfindlich und nur kurz haltbar. Daher wird der Impfstoff in Injektionsfläschchen, den sogenannten Vials, geliefert und dann mit Natriumchlorid - also einer Kochsalzlösung - versetzt und schließlich als Spritze aufgezogen. Nach Fertigstellung ist das Zeitfenster klein: Die Injektion muss innerhalb von sechs Stunden verimpft werden.
Für einen reibungslosen und entsprechend zügigen Ablauf sorgte, dass ein Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich bereits vorher intensiv über die Impfung informiert hatte und den Anamnesebogen sowie die Einwilligungserklärung direkt ausgefüllt und unterschrieben zur Registrierung mitbrachte. Wer sein gelbes Impfbuch nicht parat hatte, erhielt eine ärztliche Bescheinigung über die Impfung. Es folgte ein ärztliches Aufklärungsgespräch, bei dem noch offene Fragen besprochen werden konnten und schließlich das wohl Wichtigste - der Pieks in den Oberarm. Das selbe Prozedere wiederholt sich bei der zweiten Impfung in ca. 21 Tagen.
Zuerst kamen Überschüsse aus Altenheimen
Noch bevor es offiziell in den Kliniken mit den Impfungen losging, gab es am letzten Montag bereits einen Probelauf, bei dem die beiden hausinternen Betriebsärztinnen knapp 50 Mitarbeiter/innen der Intensivstationen und der "Covid"-Stationen über alle Berufsgruppen hinweg gegen das Corona-Virus erfolgreich geimpft hatten. Möglich wurde dies durch Überschussbestände von Bochumer Altenheimen, die durch das Gesundheitsamt in die Krankenhäuser gegeben wurden und aufgrund ihrer geringen Haltbarkeitsdauer kurzfristig verimpft werden mussten. Am Sonntag folgten spontan weitere 18 Impfungen. Doch das waren nicht die ersten Geimpften im Knappschaftskrankenhaus: An Silvester erhielten bereits sechs Mitarbeiter/innen aus der Notaufnahme ihre Impfungen - ebenfalls Überschuss-Dosen von Bochumer Altenheimen. Lokale Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle waren bisher die einzigen Nebenwirkungen.
Impfbereitschaft liegt bei 75 Prozent
So der Impfstoff verfügbar ist, sollen weitere Bereiche der Klinik entsprechend der definierten Priorisierungsstufen geimpft werden. Und der Bedarf ist groß: Die abgefragte Impfbereitschaft der fast 1900 Mitarbeiter/innen im Knappschaftskrankenhaus liegt mit rund 75 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt.
Im Bergmannsheil erhielten in der ersten Runde 50 Mitarbeiter ihre Erstimpfung, ab Dienstag, 19. Januar, sollen täglich rund 100 Impfdosen für das Bergmannsheil zur Verfügung stehen.
Dabei werden die Beschäftigten entsprechend des Risikos ihrer Tätigkeit priorisiert. Die Impfungen werden koordiniert und durchgeführt vom Team des betriebsärztlichen Dienstes im Bergmannsheil und unterstützt von weiteren Beschäftigten der Klinik.
„Nachdem bereits in der letzten Woche einige wenige Kolleginnen und Kollegen geimpft werden konnten, freuen wir uns, dass es jetzt richtig losgeht“, so Dr. Tina Groll, Geschäftsführerin des Bergmannsheils. „Wir wollen allen interessierten Beschäftigten so schnell wie möglich eine Impfung anbieten und werben für eine hohe Beteiligung in unserem Haus. Denn die Impfung schützt die Gesundheit von uns allen und ist ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität.“
Auch im Katholischen Klinikum Bochum startete am heutigen Montag die großangelegte Mitarbeiter-Impfkampagne, nachdem auch hier im Dezember schon einzelne erste Impfungen gegeben hatte. Unter Polizeischutz kamen am Vormittag 122 Ampullen mit rund 730 Impfdosen des Herstellers Biontech-Pfizer in der Klinik-Apotheke an. 280 Mitarbeiter des klinischen Bereiches krempelten Anschließend die Ärmel hoch - 56 pro Stunde.
Aufklärung und formale Einwilligung waren schon vorab erledigt worden. Der Impfstoff wurde von Mitarbeiterinnen der Zentralapotheke direkt vor Ort aufgearbeitet. Anschließend erhielt jeder Geimpfte einen Eintrag in den Impfpass.
In den Augusta-Kliniken begannen die Impfungen in einer eigens eigenrichteten Impfstraße für Klinikbeschäftigte in der Klinik am Standort Bochum-Mitte um 17 Uhr. Bis Freitag werden hier 400 Beschäftigte derhöchsten Prioritätsstufe gegen das Coronavirus geimpft. Die Mitarbeiter kommen aus den
Bereichen der Intensivstation und Covid-Stationen, aber auch aus der Notfallversorgung
und Funktionsbereichen.
Mit dem Start der Personalimpfungen war auch die Freude und Erleichterung der Beschäftigten zu spüren - die Impfbereitschaft war hoch.
"Wir freuen uns, dass wir diese Woche schon einen großen Teil unserer Beschäftigten impfen können. Ich möchte mich bei allen Mitarbeitenden herzlich bedanken, die sich dieser zusätzlichen Aufgabe gewidmet haben“, erklärt Geschäftsführer Thomas Drathen. Die Aufbereitung des Impfstoffs erfolgt durch die hauseigene Apotheke der Augusta Kliniken. Am Wochenende werden weitere Mitarbeitende am Standort in Hattingen geimpft.
Autor:Petra Vesper aus Bochum |
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