"Volksdroge" Fußball
Obdachlose in Dortmund wurden vertrieben

Abgesehen davon, dass die EM wie auch alle anderen internationalen Fußballspiele nur dem Kommerz dienen und die Freude am Spiel auch den Spielern selbst vergeht, werden Randgruppen wie Obdachlose in der Zeit der EM besonders dranglasiert.

So wurde aus Dortmund berichtet, dass Obdachlose aus der Innenstadt vertrieben worden sind. Zynisch äußerte sich Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) gegenüber dem WDR:  "Wir beziehen uns bei dieser Maßnahme auf  das Verbot des Campierens und Lagerns auf öffentlichen Flächen. Deshalb machen wir mit unseren Ordnungskräften genau das, was wir seit zwei Jahren intensiv tun: Die Menschen darauf hinzuweisen, sie zu bitten, den Ort zu verlassen". Bitten? Mit Hilfe der Polizei wäre wohl zutreffend formuliert. Aber wohin sollen denn die Obdachlosen??? Sich vielleicht in Luft auflösen? Viele Notunterkünfte werden von diesen Menschen abgelehnt, weil dort Diebstahl oder andere Straftaten an der Tagesordnung sind.

Herrn Westphal geht es bei der Vertreibung der Obdachlosen aus der Innenstadt wohl in erster Linie darum, das Image der Stadt auf Kosten dieser Menschen hoch zu halten. Nicht anders ist es in den anderen Städten, die Obdachlose dranglasieren!

Zudem kritisiert Fanvertreter Thomas Kessen die hohen Bier-Preise bei der EM. "Wenn man 6,50 Euro schon in der Fanzone zahlt oder teilweise in München im Stadion fünf Euro für ein Glas Wasser, das entbehrt jeder Grundlage", sagte der Sprecher der Organisation "Unsere Kurve" dem SID. Man müsse zwar damit rechnen, dass die EM ein Kommerzfest ist - dennoch sollte sie ein Fest für alle sein. Die hohen Bierpreise hatten bei einigen Fans für Unverständnis gesorgt.

Die Zwei-Klassen-Gesellschaft entpuppt sich jetzt auch beim Fußball!

Im Übrigen: Überall, auch bei der Polizei, wird über Fachkräftemangel geklagt. Aber für das Ereignis "Brot und Spiele" sind plötzlich zahlreiche private Sicherheitskräfte und auch die Polizei mit großem Aufgebot vor Ort! Wer finanziert übrigens die zahlreichen public-viewing-Punkte? Nicht die internationalen Fußballvereine gemeinsam, sondern der deutsche Steuerzahler!

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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