NRW hat kein eigenes Profil als Gesundheitsland
Barbara Steffens, NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, hat ihren Besuch der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet dazu genutzt, kritische Worte zur Gesundheitswirtschaft in Nordrhein-Westfalen zu finden.
In Nordrhein-Westfalen gebe es „hohe medizinische Kompetenz“, es gebe im Bereich der Medizintechnik „äußerst innovative Mittelständler“ – „aber wir haben in diesem Land immer noch kein eigenes Profil als Gesundheitsland NRW“. Deswegen habe die Landesregierung damit begonnen, dies gemeinsam mit den Unternehmen im Land zu entwickeln. Ohne eine stärkere Vernetzung bestehender Einzelstrukturen unter einem „Label“ werde NRW im Wettbewerb der Gesundheitsregionen nicht bestehen, so die Ministerin.
Auch der Gesundheitscampus Bochum, den die Landesregierung zu einem starken Standort entwickeln wolle, „kann nur wirklich stark werden, wenn er sich in die Gesundheitsregion NRW einbettet“, so Steffens weiter. Bochum sei einerseits das „Zentrum des Netzes“ – sie als Ministerin setze allerdings ausdrücklich auf dezentrale Strukturen, die über Bochum strategisch miteinander vernetzt werden müssten. Diesen Ball nahm IHK-Hauptgeschäftsführer Helmut Diegel sofort auf und sagte zu, dass sich die IHK aktiv in den Prozess zur Profilbildung des Gesundheitsstandortes NRW einbringen werde. „Viele Unternehmen in unserem Bezirk besitzen hohe Potenziale auf dem Gesundheitssektor. Diese Potenziale müssen wir für diesen Prozess nutzen.“
Eine ernüchternde Bilanz zog Steffens im Gespräch mit dem IHK-Hauptgeschäftsführer und den IHK-Geschäftsbereichsleitern zum Thema Demographie: „Auf die demographische Entwicklung sind wir nicht eingestellt.“
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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