Neuer Streik der Lokführer
Nichtankündigung ist unfair gegenüber Dritten!
Wie zu erwarten war, streiken die Lokführer nach den gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn wieder. Der völlig berechtigte 35stündige Arbeitskampf von Donnerstag bis Freitag ist rechtzeitig angekündigt worden.
Die Erklärung der GDL, weitere Streikwellen würden ohne Ankündigung folgen, ist jedoch unfair und unsolidarisch gegenüber den vielen Fahrgästen, die auf den Zug angewiesen sind, um zur Arbeit, zum Arzt oder zu einem anderen unaufschiebbarem Termin, z.B. eine richterliche Vorladung, zu kommen. Ein spontaner weiterer Streik der Lokführer hätte zum Teil unzumutbare Folgen für viele Menschen! Durch das Wegerisiko des Beschäftigten würde der Arbeitgeber bei spontanen Streiks durch öffentliche Verkehrsbetriebe nicht oder nicht rechtzeitig vom Fernbleiben des Beschäftigten informiert, was arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Oder ein wichtiger Arzttermin könnte nicht rechtzeitig abgesagt bzw. verschoben werden! Oder Beschäftigte kämen von der Arbeitsstelle nicht mehr nach Hause! Oder, oder... Besonders gravierend und völlig unzumutbar ist, keinen neuen Termin planen zu können, wenn man auf die Benutzung der Deutschen Bahn angewiesen ist!
Die Lokführer wollen zu Recht massiven Druck auf ihren Arbeitgeber ausüben, die Deutsche Bahn AG. Es übersteigt aber die "rote Linie", wenn auf Beförderung angewiesene Dritte nicht einmal die Möglichkeit haben, nach Alternativen für die Zugausfälle zu suchen, was bei spontanen Streikwellen der Fall wäre!
Liebe Lokführer, streikt weiter, aber kein Streik ohne rechtzeitige Ankündigung! Gleichzeitig fordere ich die Deutsche Bahn AG auf, endlich über die 35-Stunden-Woche der Lokführer zu verhandeln und zu einem Tarifabschluss zu kommen!
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
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