Stadt Bochum
Neue Lohringbrücke freigegeben
Zuletzt hatte das nasse Wetter immer wieder für Verzögerungen gesorgt, jetzt ist es endlich soweit: Die neue, 102 Meter lange und 15 Meter breite Lohringbrücke ist fertig. Damit ist nach zweijähriger Bauzeit eine sehr wichtige Verbindung zwischen Bochum-Mitte und -Nord wiederhergestellt worden. Sie bietet nun auch neue Radwege und ist mit einem neuen Kreisverkehr besser an die Harpener Straße angebunden.
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch gab das Bauwerk am Mittwoch, 13. März 2024, für den Verkehr frei. „Diese neue Brücke ist etwas Besonderes: Sie ist nämlich besonders nachhaltig. Sie ist mit einer Spritzverzinkung gegen Korrosion geschützt. Deshalb müssen wir da in den nächsten 100 Jahren nicht mehr ran – bei den herkömmlichen Verfahren muss man das schon nach 30 Jahren. Zurzeit ist sie die größte Brücke in Deutschland mit Spritzverzinkung als Korrosionsschutz.“
Die alte Brücke mit Überbauten aus den Jahren 1909, 1929 und 1974 war wegen irreparabler Schäden seit 2019 für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht gesperrt gewesen. Die neue Brücke ist eine Stahlverbundkonstruktion – eine so genannte Stahl-Hohlkastenbrücke mit Betonfahrbahnplatte. Sie bietet je Richtung einen Fahrstreifen für den motorisierten Verkehr, einen Radfahrstreifen und einen Gehweg. Unter der rund 17 Meter hohen Brücke befindet sich die Hauptstrecke der Bahn mit insgesamt neun Gleisen.
Die neue Lage der Brücke erforderte auch eine neue Verkehrsführung. Im Süden verschwenkt die Trasse der Straße Lohring nun hinter der Akademiestraße auf die neue Brücke, im Norden wurde für den Knotenpunkt Lohring/Harpener Straße ein Kreisverkehrsplatz gebaut. Außerdem waren umfangreiche Leitungs-Umlegungen für Strom und öffentlicher Beleuchtung seitens der Stadtwerke nötig.
Das Bauwerk steht auf insgesamt 37 Großbohrpfählen je mit 1,5 Metern Durchmesser. Im Februar 2023 wurden zuerst die beiden V-förmigen Mittelstützen aufgerichtet. Anschließend erfolgte die Montage der Längsträger des Brückenüberbaus. In weiteren Sperrpausen wurden bis Ende Mai die Stahlbetonfertigteile der Betonfahrbahnplatte eingehoben und mit Beton ergänzt. Danach ging es mit der Herstellung der Kappen und Geländer weiter. Inzwischen wurde noch die Abdichtung verlegt und der Gussasphalt eingebaut.
Parallel wurden der Leitungsbau und der Straßenbau vorangetrieben. Die Asphaltarbeiten für die Fahrbahn liefen in der zweiten Dezemberwoche, so dass die Arbeiten an der Brücke selbst bis Ende 2023 abgeschlossen waren und die neue Brücke eigentlich dem Verkehr hätte übergeben werden können. Leider hat das Winterwetter mit massiven Regenfällen das verhindert, weil es eine Umplanung in der Abwicklung des Abrisses der alten Brücke notwendig machte. Wegen des durchweichten Baugrundes konnte ein für den Abriss der alten Brücke notwendiger Kran nicht wie geplant neben den Gleisen aufgestellt werden, sondern musste oben vor der neuen Brücke stehen, um die abgebrochenen Teile herauszuheben. Außerdem verzögerte sich wegen des durchweichten Bodens die Herstellung der Gehwege auf der Nordseite im Bereich der Harpener Straße.
Autor:Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid |
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