Montagsdemo mobilisiert zur Maidemonstration

Der 1. Mai ist ein Feiertag in Deutschland und geht zurück auf das Jahr 1886. Damals begann in den USA am ersten Maitag ein mehrtägiger Generalstreik, um den Achtstundentag durchzusetzen. In Chicago versammelten sich Tausende Arbeiter auf dem Haymarket. Nach zwei Tagen begann die Lage zu eskalieren, die Polizei tötete mehrere Streikposten, auch einige Polizisten kamen ums Leben.

In Gedenken an dieses Ereignis begingen am 1. Mai 1890 Hunderttausende Menschen in Europa den ersten "Tag der Arbeit". Ein Jahr zuvor hatte der Internationale Arbeiterkongress in Paris zu einem "Weltfeiertag der Arbeit" aufgerufen. In Deutschland beteiligten sich damals laut Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) rund 100.000 Menschen an Streiks, Demonstrationen und sogenannten Maispaziergängen.

Sie verlangten bessere Arbeitsbedingungen und die Einführung des Achtstundentags. In Deutschland war noch das Bismarck'sche Sozialistengesetz in Kraft, das sozialistische Versammlungen verbot. Besonders viele Arbeiter demonstrierten 1890 in Hamburg, die Unternehmen reagierten mit Entlassungen und Aussperrungen.
 
 
Mit Beginn der Weimarer Republik wurde der Achtstundentag vereinbart und die Gewerkschaften "als berufene Vertretung der Arbeiterschaft anerkannt", wie es damals hieß. Doch Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit

Die Nazis machten den 1. Mai ab 1933 zum bezahlten "Nationalen Feiertag des deutschen Volkes", inszenierten 1933 in Berlin ein propagandistisches Massenspektakel. Schon einen Tag später stürmten SS und SA die Gewerkschaftshäuser und zerschlugen die freien Gewerkschaften.

Knapp ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, April 1946, bestätigte der Alliierte Kontrollrat den ersten Mai als Feiertag. In der DDR wurde er alljährlich als "Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus" mit Paraden begangen.

Gegenwärtig spielt der "Tag der Arbeit" erneut eine wichtige Rolle. Zunehmend werden weltweit die Rechte der Arbeiter weiter ausgehöhlt bzw. eingeschränkt. Ausbeutung und Unterdrückung in sehr vielen Ländern der Welt sind auch eine der Ursachen für die Flüchtlingsströme. Internationaler Widerstand gegen die Unterdrückung von Rechten der Beschäftigten ist daher angesagt und notwendig.

Die Bochumer Montagsdemo mobilisiert daher zur Maikundgebung am 1. Mai in diesem Jahr. Die Montagskundgebung ist wie üblich am kommenden Montag, 23.04.18, um 18.00 Uhr am Husemannplatz.

Ulrich Achenbach
Moderator

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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