Mein Freund, das Schlagloch
Ich bin laaangjähriger Beschäftigter im Wattenscheider Rathaus.
Jeden Morgen und jeden Nachmittag überquere ich die Friedrich Ebert Straße.
Vor 5 Jahren ist mir nach dem Winter ein tellergroßes Schlagloch aufgefallen. Seitdem ist es mein Freund. Es wächst und gedeiht prächtig Jahr um Jahr.
Das Wachstum beschleunigt sich logischerweise (exponentiell), da die Witterungseinflüsse einen immer größeren Schlaglochrand als Angriffslinie haben. Wasser und Eis haben immer mehr Angriffsfläche. Die Reifen der Autos „pumpen“ das Wasser in den Asphalt.
Das Loch wird von den Straßenbegehern der Straßenunterhaltung pflichtgemäß gemeldet, wenn es zu Gefahr wird. Danach wird es provisorisch – mal mit kaltem, mal mit heißem Bitumen- verfüllt, verstampft und eingesandet.
In diesem Jahr gab es einen harten Winter. Mein Schlagloch hat in seiner Umgebung Nachwuchs bekommen ;-)
Da die Fahrbahn aus einer Verschleißschicht, einer Binderschicht und einer bituminösen Tragschicht besteht, mache ich mir sorgen, dass die unteren Schichten irreparabel geschädigt werden und eine komplette, sehr teure Fahrbahnerneuerung erforderlich wird.
Die Verschleißschicht ist nun mal verschlissen
Ich vergleiche es mit meinen Zähnen. Bei Karies und einem kleinen Loch im Zahn, das bei einer regelmäßigen Kontrolle entdeckt wird, kommt eine professionelle Zahnplombe rein und gut iss. Wartet man zu lange mit der „Reparatur“, geht es an den Nerv. Dann wird es schmerzhaft und teuer.
Ich hoffe, dass die Stadt bald ein Sanierungskonzept erstellt, mein Freund als sanierungswürdig erfasst wird, und professionell repariert wird.
Freundlichst Eugen Witt (der Wahlbochumer)
Autor:Eugen Witt aus Bochum |
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