Zusammenhalt seit 18 Jahren
Mehrere Solidaritätsgrüße zum Jubiläum der Bochumer Montagsdemo
Seit nunmehr 18 Jahren gehen die Montagsdemonstranten auf die Straße. Angefangen hatte alles 2004, als die Hartz IV - Gesetze (Zusammenlegung der damaligen Arbeitslosenhilfe mit der Sozialhilfe) zur neuen Leistung des ALG II vorbereitet wurden. Heute besteht diese bundesweite Montagsdemobewegung bereits seit 18 Jahren - längst geht es um alle brisanten politischen Themen auf der Welt - wie die akute Weltkriegsgefahr und den Kampf gegen die internationale Klimakastrophe, die bereits Europa erfasst hat.
In dem Jahresrückblick der letzten drei Jahre berichteten die Moderatoren von den wichtigsten politischen Ereignissen. Die Montagsdemo setzte sich u.a. für die Rechte der Flüchtlinge ein, protestierte gegen die Einlagerung von Giftmüll in stillgelegten Zechen, solidarisierte sich mit streikenden Arbeitern (z.B. der drohenden Schließung des Opel-Werks in Eisenach oder gegen den Abbau von 600 Arbeitsplätzen bei Uniper in Gelsenkirchen, beteiligte sich an bündnisweiten Protestdemonstrationen wie die regionale Herbstdemo in Bochum am 23.10.21 sowie hatte mehrere Kundgebungen zum Kampf gegen die zunehmende Armut durch die Inflation und forderte eine sofortige Erhöhung der Regelsätze nach dem SGB II und der Sozialhife. Weiterhin unterstützten einige Montagsdemonstranten die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal sowie in anderen Gebieten von NRW. Besonders zu erwähnen ist eine bündnisweite selbstädige Kundgebung unter besonderen Auflagen zum 1. Mai 2020 (Corona-Locksdown), die der DGB absagte.
Eine besonder Bedeutung hatte die Montagsdemo im Kampf gegen den Ausbau der Militarisierung von Deutschland und der Unterstützung von Aktionen vor dem Karrierebüro der Bundeswehr in Bochum. Die Montagsdemo fordert wie viele andere Organisationen das sofortige Ende des Krieges in der Ukraine und den Abzug aller Soldaten aus diesem Land.
Es gab Grußworte von Vertretern der Organisationen Frauenverband Courage, der Automobilarbeiter Offfensiv, der Umweltgewerkschaft und der MLPD sowie ein Gedicht einer Montagsdemonstrantin. Der Höhepunkt der Feier war ein Städtequiz, bei dem es für den Sieger als Preis eine Topfblume gab. Da es gleich zwei Sieger waren, die die gleich hohe Punktzahl in dem Quiz hatten, bekam die zweite Person eine Topfblume aus der Dekoration.
Einer der Moderatoren wies zum Schluss der Feier auf eine Solidaritätskundgebung des Solidaritätskreises "Einer für alle - alle für einen" vor dem Arbeitsgericht in Bochum am 15.08.22 hin. Ein fristlos Beschäftigter der Opel-Warehousing GmbH klagt gegen seine willkürliche, wahrscheinlich aus politischen Gründen erhaltene Kündigung. Dieser Beschäftigte wurde gemobbt und hatte bereits mehrere ungrechtfertigte Abmahnungen und auch Kündigungen erhalten, gegen die er klagte und auch obsiegte. Diese Solidaritätskundgebung ist um am 15.08.22 um 8.15 Uhr vor dem Justizzentrum in Bochum.
Der andere Moderator erwähnte eine geplante bündnisweite Kundgebung zum Antikriegstag am 1.9.2022 in Bochum und mobilisierte die Montagsdemonstranten zur Teilnahme. Der Zeitpunkt und Ort werden noch bekannt gegeben.
Die nächste Montagsdemonstration ist am Montag, 12.09.22, wieder am Husemannplatz.
Die Moderatoren
Ulrich Achenbach
Christoph Schweitzer
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
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