Polizei stellte Pläne vor
Mehr als 200 Anwohner kamen zur Infoveranstaltung über die Landesreiterstaffel

Mehr als 200 Zuhörer kamen zur Infoveranstaltung der Polizei. | Foto: Demuth
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Jetzt spricht die Polizei: Nachdem die Nachricht, dass die Landesreiterstaffel auf dem Hof Rüsing an der Zollstraße 164 angesiedelt werden soll, für viele Diskussionen sorgte, lud die Polizei am Montag, 29. Juli, zur Infoveranstaltung ein, um sich als neue Nachbarn vorzustellen. Mehr als 200 Bürger folgten der Einladung.

Bis zu 32 Pferde sowie 42 Reiterinnen und Reiter sollen auf dem Hof eine Unterkunft finden, um zu trainieren und von hier aus zu Einsätzen aufzubrechen. Dazu hat die Polizei mit Besitzer Udo Rüsing einen Mietvertrag über 20 Jahre abgeschlossen. "Es fährt aber niemand mit Martinshorn vom Hof", sicherte Martin Jansen, Leitender Polizeidirektor im Polizeipräsidium Bochum, den Anwohnern zu.
In Früh- und Spätschicht würde gearbeitet, erläuterte Jansen. "Im Sommer bis 22 Uhr, im Winter bis 21 Uhr." Ein Tag pro Woche ist tagsüber dem Training der Pferde vorbehalten, um sie auf Einsätze vorzubereiten. Nach Jansens Aussage würde etwa alle zwei Wochen ein Akustiktraining, zum Beispiel mit Pyrotechnik, stattfinden – zu 80 Prozent in einer Halle. Zudem sagte er den Anwohnern zu, dass es möglich sei, die Uhrzeit abzustimmen.

Zufahrt vom Zeppelindamm

Wegen der künftigen Zufahrt zum Gelände sei man in Gesprächen mit der Stadtverwaltung, so Jansen. Geplant ist, die Poller am östlichen Ende der Zollstraße, das in den Zeppelindamm mündet, so zu versetzen, dass die Fahrzeuge vom Zeppelindamm aus den Hof ansteuern. Dadurch werde die Zollstraße nicht für den Durchgangsverkehr freigegeben, betonte Jansen. Er geht davon aus, dass sich das Fahrzeugaufkommen durch die Ansiedlung der Reiterstaffel nicht wesentlich erhöhen werde.
Die bestehenden Reithallen würden nicht vergrößert, erläuterte Architektin Urte Meermann. "Wir versuchen, alle Gebäude, die geeignet sind, umzunutzen." Nichtsdestotrotz werden auf dem Hof unter anderem eine Longierhalle, ein Boxenstall, zwei Futtersilos und ein zweistöckiges Mehrzweckgebäude mit Büros und Sanitärräumen neu errichtet. Hinzu kommen Führanlage, Außenreitplatz, Sandpaddocks, Longierplatz sowie Carports und Parkplätze.
Die Liegenschaften werden mit einem zwei Meter hohen Stabgitterzaun umzäunt, die Weiden mit einem Holzzaun. Der Fußweg nördlich des Hofes, der in den Wald führt, werde offen bleiben, kündigte Udo Rüsing an und erntete dafür Applaus von den Anwohnern.

Klage möglich

Die von Kritikern seit Bekanntwerden der Ansiedlungspläne vermisste Bürgerbeteiligung sei nicht möglich gewesen. Dazu hätten Geschäftsgeheimnisse der Bewerber im Vergabeverfahren offenbart werden müssen, erklärte Dirk Konze, Verwaltungsleiter des Polizeipräsidiums. Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke ergänzte, dass die Stadtverwaltung allen rechtlichen Nachbarn den positiven Bescheid über die Bauvoranfrage zugeschickt habe, um sie über die Pläne zu informieren. Sie könnten innerhalb eines Monats Klage dagegen erheben. "Die Frist läuft noch", so Bradtke.
Der Bauantrag solle in den kommenden vier Wochen bei der Stadt eingereicht werden, sagte Urte Meermann. "Ab der Baugenehmigung haben wir uns ein Jahr Bauzeit gesetzt."

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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