Lindener Meile soll zur Flaniermeile werden
Linden besitzt eine belebte Einkaufsstraße, auf der viele Lindener, aber auch Dahlhausener und manche Hattinger wie Bochumer gerne einkaufen. Doch die Einkaufsstraße in Linden ist in die Jahre gekommen. Die Gestaltung entspricht nicht mehr dem Zeitgeschmack, viele Menschen fühlen sich vom überbordenden Verkehr belästigt. Die STADTGESTALTER machen daher einen Vorschlag, wie die Lindener Meile wieder zu einer zeitgemäß gestalteten, Einkaufsmeile mit besonderem Flair und Ambiente werden könnte (Planungsentwurf Lindener Meile).
Gestaltung der Lindener Meile ist nicht mehr zeitgemäß
Aktuell fallen im Stadtteilzentrum Linden einige Missstände auf:
Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens queren die Menschen ungern die Straße. Entsprechend funktionieren die Geschäfte auf der Seite mit den Kirchen deutlich weniger gut wie die Läden der gegenüber liegende Straßenseite. Entsprechend gibt es hier mehr und öfter Leerstände. Die meisten interessanten Geschäfte liegen auf der anderen Seite. Viele Besucher bleiben hier und vermeiden es die Straßenseite zu wechseln.
Die Radfahrer benutzen teilweise den Bürgersteig, denn der Radverkehr wurde früher auf Radwegen über den Bürgersteig geleitet. Für die Radwege besteht zwar keine Benutzungspflicht mehr, da diese viel zu schmal und unsicher sind, die Alternative für die Radler zwischen den Gleisen und dem heftigen Autoverkehr die Fahrbahn zu benutzen ist aber ebenfalls keine sichere Option. Es fehlt an der Straße ein sicherer Weg für die Radfahrer, auf dem sie nicht ständig mit Fußgängern und Autos ins Gehege kommen.
Der Raum, der neben Radweg und falsch auf dem Gehweg parkenden Autos für die Fußgänger verbleibt, ist an vielen Stellen so schmal, dass Menschen mit Rollator, Kinderwagen oder Rollstuhl kaum aneinander vorbei kommen. Zumal einige Ladenbesitzer noch zusätzlich mit Werbeaufstellern den Weg versperren.
Die Autofahrer, die illegal die Gehwege und Behindertenstellplätze zuparken und den Verkehr behindern, sind ein ständiges Ärgernis. Viele Menschen fühlen sich belästigt und nicht mehr wohl. Wenige, die sich nicht an die bestehenden Regeln halten, sind letztlich die Ursache dafür, dass viele der Einkaufsstraße fern bleiben.
Auch fehlen entlang der Einkaufsmeile Verweilmöglichkeiten, öffentliche Bänke und Freisitze von Restaurants, Cafés oder Kneipen. An der Straße gibt es dafür bisher kaum Platz, zudem sitzen viele nicht gerne an einer lärmenden Straße, durch die ein ständiger Strom von Autos inklusive Schwerlast-LKW sich seinen Weg bahnt.
Auch der Markt wird seit Jahren kleiner. Er liegt abseits der eigentlichen Geschäftszone. Nur noch 11 Stände gibt es dort. Er verfügt schon lange nicht mehr über die Anziehungskraft vergangener Zeiten.
Insgesamt präsentiert sich das Stadtteilzentrum Linden zwar deutlich besser als die Zentren fast aller anderen Bochumer Stadtteile, trotzdem muss etwas getan werden, um damit die Einkaufsstraße attraktiv bleibt und nicht ein deutlicher Abwärtstrend einsetzt.
Weniger Verkehr, eine Flaniermeile, mehr Flair und Ambiente
Die STADTGESTALTER haben daher unterstützt von Lindener Bürgern einen Vorschlag erarbeitet, der das Stadtteilzentrum deutlich aufwerten und für mehr Aufenthaltsqualität, Flair und Ambiente sorgen soll (Planungsentwurf Lindener Meile).
Die Hattinger Straße könnte nach Vorstellungen der STADTGESTALTER wie folgt umgebaut werden:
Im Bereich Hasenwinkeler bis Dr.-C.-Otto-Straße könnte die aktuell in Richtung Hattingen liegende linke Gleisspur der Straßenbahn rechts neben die rechte Gleisspur verlegt werden, so ergibt sich auf der linken Straßenseite eine Flaniermeile von über 10 m Breite (Neues Straßenprofil Lindener Meile). Hier können einige zusätzliche Bäume gepflanzt, Beete angelegt und mehr Bänke aufgestellt werden. Durch die großzügige neue Breite entsteht auch ausreichend Platz für Radfahrer.
Es bleibt ein und rd. 5 m breiter Fahrstreifen für die Straßenbahn, der in Richtung Hattingen auch von Autos befahren werden kann, solange keine Straßenbahn entgegen kommt. Dies ließe sich durch eine entsprechende Ampelschaltung sicherstellen. Ab 2020 fährt alle 7,5 Minuten eine Bahn durch die Hattinger Straße. 2 Minuten benötigt sie von Dr.-C.-Otto- bis Hasenwinkeler Straße. Der Verkehr könnte in Richtung Hattingen also 5,5 Minuten fließen, um dann 2 Minuten auf die Gegenbahn zu warten. Auf diese Weise ließe sich der Verkehr auf der Meile deutlich verringern. Die Aufenthaltsqualität würde entsprechend steigen.
Entlang der Strecke sieht der Plan der STADTGESTALTER Ladezonen für den Anlieferverkehr und Stellplätze für Menschen mit Behinderungen vor. Auf der rechten Straßenseite verbleibt ein rund 3,2 m Gehweg.
Der Vorschlag der STADTGESTALTER sieht weiterhin vor, den Marktplatz vor die katholische Kirche in das Zentrum der Meile zu verlegen. Auf diese Weise wird der Marktplatz wieder zu einem Anziehungspunkt inmitten der Einkaufsstraße. Auch auf der Flaniermeile gegenüber dem Kirchplatz könnten Marktstände aufgebaut werden.
Die Haltestelle Linden-Mitte soll Richtung neuem Marktstandort verschoben werden, So könnten die Besucher der Einkaufsstraße in die Straßenbahnen zentraler ein- und aussteigen und die gesuchten Geschäfte leichter erreichen.
Alle von den STADTGESTALTERn vorgeschlagenen Maßnahmen verfolgen das Ziel, den Besuch Lindens noch angenehmer zu machen. Mehr Sitzmöglichkeiten, eine schönere Gestaltung, weniger Verkehr und Lärm, laden die Menschen ein ihre Zeit auf der neuen Flaniermeile zu verbringen, dort zu verweilen, sich mit anderen Menschen zu treffen und dort neben dem Einkauf noch etwas zu Essen oder zu Trinken. Die Lindener sollen mit Freude ihren Freunden und Gästen vorschlagen: „Lass uns mal die Meile runter gehen.“
Volker Steude,
Die STADTGESTALTER - politisch aber parteilos
Autor:Dr. Volker Steude aus Bochum |
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