Lina-Morgenstern-Schule: Anmelden statt Aufgeben

Bildung oder Abrissbirne: Ob auch diese beiden die Lina-Morgenstern-Schule besuchen können, wird maßgeblich von den aktuellen und zukünftigen Anmeldezahlen abhängen.
  • Bildung oder Abrissbirne: Ob auch diese beiden die Lina-Morgenstern-Schule besuchen können, wird maßgeblich von den aktuellen und zukünftigen Anmeldezahlen abhängen.
  • hochgeladen von Björn Büttner

Ein ungewohnt reger Andrang herrschte in der letzten Woche bei der Infoveranstaltung der Altenbochumer SPD, die diesmal ganz im Zeichen des Bochumer Sparpakets stand.
Im Rahmen des regelmäßigen „Altenbochumer Treffs“ sollte daüber informiert werden, welche Sparansätze in den Bereichen Bildung, Kultur oder Sport derzeit in den Gremien beraten werden. Schnell wurde allerdings klar, dass sich das Interesse der überwiegenden Mehrheit der Anwesenden auf ein Thema fokussierte: den Erhalt der Lina-Morgenstern-Schule.
Seitdem bekannt wurde, dass sich die im Stadtteil beliebte Grundschule auf der Streichliste der Stadt Bochum befindet, regt sich in der Bürgerschaft erheblicher Widerstand gegen eine mögliche Schließung. Und das bekam auch der Bochumer Ratsherr Dr. Peter Reinirkens, SPD-Vizefraktionschef und Mitglied im Ausschuss der städtischen Beratungskooperation mit der Bezirksregierung, zu spüren.
Kaum hatte er seinen Vortrag über das Bochumer Sparpaket beendet, brandete eine emotional und doch sachlich geführte Dikussion über die Zukunft der Schule auf.
Nicht nur die jungen Familien im Stadtteil - viele von ihnen sind erst in den letzten Jahren zugezogen - zeigten sich darüber verärgert, dass eine gut funktionierende Schule mit einer angeschlossenen Ganztagsbetreuung überhaupt als möglicher Schließungs-Kandidat ins Spiel gebracht wurde. Der demografische Umbruch im Stadtteil sei spürbar, der Prozess der Verjüngung noch lange nicht abgeschlossen. Was übrigens auch die Prognosen der Stadt Bochum belegen, die Altenbochum als einen der ganz wenigen Stadtteile sehen, der bis 2020 keine Einwohner verlieren wird. Dass die Entwicklung der Schule zumindest hinsichtlich der unmittelbaren Zukunft erfreulich sei, musste auch Dr. Peter Reinirkens eingestehen. Immerhin startet die Lina-Morgenstern-Schule aufgrund der hohen Anmeldezahlen sogar zweizügig ins nächste Schuljahr. Und so versendete Dr. Reinirkens am Ende eines langen Abends „vorsichtig positive Signale“, dass bei einer gleichbleibenden oder steigenden Anmeldezahl ein Erhalt der Schule durchaus wahrscheinlich sei.
Für die engagierte Elternschaft im Stadtteil eine versöhnliche gemeinte, aber wenig greifbare Aussage. Auch die Ankündigung der Altenbochumer SPD, sich für einen Erhalt der Schule einzusetzen, erschien offensichtlich wenig tröstlich. Zurzeit werde deshalb unter anderem überlegt, zur nachhaltigen Unterstützung der Schule eine Bürgerinitiative ins Leben zu rufen, so ein anwesendes Elternteil. Denn hier gehe es nicht nur um die Belange der unmittelbar betroffenen Familien, sondern auch um die zukünftige Entwicklung eines ganzen Stadtteils.
Die Fortsetzung des Dialogs zwischen Politik, Verwaltung und Bürgerschaft regte SPD-Ratsherr Frank Saade an. Ein entsprechender Infoabend soll zeitnah in der Aula der Lina-Morgenstern-Schule stattfinden, der genaue Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Hintergrund: 2008 wurde die Lina-Morgenstern-Schule als Verbundschule aus GGS Bonhoefferstraße und GGS Kornharpen gebildet. Die Kinder der Nachbarschaft nutzen das Schulgelände an verkehrsberuhigten Bonhoefferstraße auch in den Nachmittagsstunden als zentralen Treffpunkt und Spielort.

Autor:

Björn Büttner aus Herne

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