"Liberales Hamburg? - Homosexuellenverfolgung durch Polizei und Justiz nach 1945 ergänzt mit Beispielen aus dem Ruhrgebiet"
Schätzungen gehen von 5 bis 15.000 Homosexuellen in den Konzentrationslagern während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft zwischen 1933 und 1945 aus. Sehr viele wurden dort ermordet. Außerdem wurden mehr als 50.000 Männer mittels des von den Nationalsozialisten verschärften § 175 verurteilt. Nach 1945 setzte sich auch die juristische Verfolgung bis 1969 unvermindert fort. Erst 1969 wurde die nationalsozialistische Fassung des §175 entschärft und einvernehmliche Beziehungen zwischen erwachsenen Männern damit straffrei. Im Jahr 1994 wurde der § 175 StGB insgesamt aufgehoben.
Schwule Männer, die in den 1950er und 60er Jahren erwachsen wurden, wurden durch den §175 StGB bedroht. Er verhinderte selbstbestimmtes Leben und Lieben. Wie die Homosexuellenverfolgung durch Polizei und Justiz nach 1945 aussah, dokumentiert die Ausstellung, die der Verein Rosa Strippe e.V. vom 5. Mai bis zum 2. Juni im Bildungs- und Verwaltungszentrum der Stadt Bochum am Gustav-Heinemann-Platz 2-6 zeigt. Die Ausstellung ist eine Übernahme der gleichnamigen Hamburger Ausstellung. Sie wird ergänzt durch Beispiele aus dem Ruhrgebiet, die die Kontinuität der Verfolgung zeigen.
Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, dem 5. Mai 2017 um 18.00 Uhr mit einem Vortrag von Dr. Gottfried Lorenz (Hamburg). Zur Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm. Weitere Informationen erhalten bei der Rosa Strippe e.V.
Autor:Eicke Ricker aus Bochum |
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