Aufklärung gegen die Rechtsentwicklung zwingend notwendig
Lebhafte Diskussion auf der Herner Montagsdemo zu den Landtagswahlen - Montagsdemo ehrt 90 jährigen Teilnehmer der ersten Stunde

Transparent der Herner Montagsdemo
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Ich nahm heute an der Herner Montagsdemonstration teil. Wegen des Antikriegstages fand diese Kundgebung ausnahmsweise am ersten Montag dieses Monats statt. Normalerweise ist die Montagsdemo in Herne ebenso wie in Bochum immer am zweiten Montag eines Monats.

Die kleine Kundgebung fand trotzdem bei den Passanten große Aufmerksamkeit. Die Diskussionen am offenen Mikrofon gingen vor allem um den Antikriegstag und die jetzige akute Kriegsgefahr sowie um die Gründe des Stimmenzuwachs der AfD bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen.

In den Reden hieß es u.a., dass die Gefahr eines globalen Krieges nie so hoch war wie zur Zeit. "Der Kampf um die Vorherrschaft der imperialistischen Mächte wie den USA, Russland, China und weiteren neuimperialistischen Staaten verstärkt sich. Die Lage an der Straße von Hormus ist durch die Präsenz von US-Kriegsschiffen brandgefährlich und kann jederzeit zu einem Konflikt mit dem (faschistischen Iran) führen. Iran wird sowohl von Russland als auch China unerstützt, so dass sich ein globaler Krieg entwickeln könnte", hieß es in einer Wortmeldung. In weiteren Wortmeldungen wurde auch die drohende Invasion von türkischen Truppen in Syrien angesprochen.

Viele Redebeiträge befassten sich mit den Wahlen in Brandenburg und Sachsen. "Die AfD hat dort nur deshalb so große Stimmenzuwächse erzielt, weil die Politik der bürgerlichen Parteien nicht für den Großteil der Bevölkerung war. Die Leute fühlten sich von der Politik im Stich gelassen, auch die Linkspartei war damit eingeschlossen", äußerte sich ein Redner. Der Moderator der Herner Montagsdemo erläuterte den Werdegang einiger Spitzenfunktionäre der AfD und deren ehemaliger Verknüpfung mit einigen bürgerlichen Parteien wie z.B. der CDU. "Die AfD ist keine Alternative, weil sie die Interessen der Konzerne vertritt und den Klimawandel leugnet. Sie setzt sich auf keinen Fall für die Rechte der Arbeiter und Leute mit geringem Einkommen ein", meinte er.

Während der Kundgebung erkundigten sich zwei Pakistanier nach der 15-Jahresfeier der Bochumer Montagsdemo, nachdem ich am offenen Mikrofon auf diese Feier hingewiesen habe. Selbstverständlich habe ich alle Teilnehmer der Herner Montagsdemo zu dieser Feier eingeladen.

Eine Krankenschwester monierte die Situation des Pflegepersonals: Weil immer mehr Krankenhäuser fusionieren oder auch geschlossen werden, erhöht sich der Druck des Pflegepersonals in den verbleibenden Kliniken. Der Notstand beim Pflegepersonal ist vor allem eine Folge der Arbeitsbedingungen: Steigende Arbeitsbelastung trotz neu geregeltem Pflegeschlüssel und schlechtere Bezahlung durch die Privatsisierung von Krankenhäusern wie z.B. die Helios-Gruppe.

Auch eine Vertreterin des Frauenverbands Courage berichtete von der Situation der Frauen bzw. deren Benachteiligung im Berufsleben wie geringere Entgelte für gleichen Tätigkeiten wie Männer, der Unterdrückung der Frauen weltweit, aber auch dem Kampf und Erfolgen von internationalen Frauengruppen. Ebenfalls wurde das Umweltverbrechen der RAG angesprochen, nämlich die Flutung von verseuchten Bergwerkstollen mit Giftmüll und zu einer Demonstration der ehemaligen Bergleute am 13.09.19 in Essen aufgerufen.

Ein besonders Highlight war die Ehrung eines Herner Montagsdemonstranten der ersten Stunde. Dieser Mann wurde 90 Jahre alt ist ist nach wie vor Unterstützer der Herner Montagsdemo. Alle graturlierten zu einem 90. Ehrentag. Sogar ein Polizist ließ es sich nicht nehmen, diesem Mann persönlich seine Glückwünsche zu übermitteln.

Im Anschluss an die Montagskundgebung stießen alle noch mit einem Glas Sekt auf das Wohl des Geburtstagskindes an und feierten bei Kaffee und Kuchen.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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