Konjunktur-Barometer der Metall- und Elektroindustrie für Bochum

Der konjunkturelle Fall im Jahr 2009 war tief, der Wiederaufstieg langwierig und auch 2011 noch nicht zu Ende: Die Metall- und Elektroindustrie im mittleren Ruhrgebiet und im Vest Recklinghausen war im abgelaufenen Jahr konjunkturell auf der Überholspur. Das zeigen die Daten des aktuellen Konjunkturbarometers des Arbeitgeberverbandes der Eisen- und Metallindustrie für Bochum und Umgebung e.V. Mehrere Hinweise deuten allerdings darauf hin, dass der Höhepunkt des Aufschwungs überschritten, das Jahr 2012 also von nachlassender Dynamik geprägt ist.

Mit dem abgelaufenen Jahr 2011 waren die befragten Unternehmen sehr zufrieden. Die aktuelle Geschäftslage wurde im Dezember von 93 Prozent mit gleichbleibend gut bzw. befriedigend bewertet. Gegenüber der Frühjahrsumfrage ist dies noch einmal eine deutliche Steigerung. Der Langfrist-Vergleich zeigt, dass damit das Vorkrisen-Niveau wieder erreicht wurde. Bei Aufträgen und Umsätzen liegt der Anteil der Positivmeldungen bei 86% bzw. 83% und damit ebenfalls deutlich über dem Ergebnis der letzten Umfrage im Frühjahr. In gleichem Maße wuchs auch die Anzahl der positiven Rückmeldungen zur aktuellen Ertragslage. Gute Erträge haben weiterhin rund ein Drittel der Befragten, der Anteil mit befriedigenden Erträgen stieg von einem Drittel auf 52 Prozent, so dass die Summe der Positivmeldungen auf 86% und damit um fast 20 Prozentpunkte innerhalb eines halben Jahres angestiegen ist. Allerdings ist damit das Vorkrisen-Niveau – wie die Langfrist-Betrachtung zeigt – immer noch nicht erreicht.

Eine erfreuliche Entwicklung hat der Beschäftigungssaldo genommen. Mit nun 29% Anteil liegen die Meldungen über Personalaufbau deutlich vorn, nur 2% meldeten dagegen Abbau. Damit liegt der Saldo erstmals seit Herbst 2008 wieder im Plus-Bereich. Auch Kurzarbeit (im vergangenen Jahr griffen noch 20% der Unternehmen zu diesem Instrument) ist aktuell praktisch kein Thema mehr. Allerdings ist der gemeldete Fachkräftemangel (knapp 10%) weiterhin wahrnehmbar Beim Ausbildungsplatzangebot konnten 10% der befragten Unternehmen gegenüber 2010 zulegen, mehr als drei Viertel blieben konstant. Allerdings blieb ein hoher Anteil von rund einem Drittel der Ausbildungsplätze – vorwiegend aufgrund mangelnder Qualifikation oder Bewerbermangel – unbesetzt.

Die Prognose für das erste Halbjahr 2012 lässt den Schluss zu, dass die Konjunkturdynamik zwar signifikant gedämpft wird, sich aber dennoch bei gewachsenen Risiken moderat fortsetzt. Die Positivmeldungen überwiegen noch fast durchgängig.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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