Kommentar: Setzen! Sechs!
Ich möchte nicht mit den Menschen tauschen, die bei Straßen.NRW die Baustellen koordinieren. Egal, was du dort planst, irgendjemand hat immer was zu nörgeln. Schwerer Job im Ballungsraum. Das kann die Planer allerdings nicht davor bewahren, sich für das zurückliegende Wochenende eine ganz fette Rüge einzuhandeln. In Schulnoten: Setzen! Sechs!
Bauen in den Ferien - nachvollziehbar. Autobahn-Komplettsperrung für einige Wochenendtage um mehrere Kilometer auf Vordermann zu bringen - verständlich. Doch welcher Teufel hat Straßen.NRW verdammt nochmal geritten, als die Tage vom 5. bis zum 7. August verhackstückt wurden?
Die West-Ost-Verbindung A40 bei Bochum dicht. Die mögliche Alternative A2 bei Herten dicht. Die letzte Ausweichmöglichkeit A42 ohnehin stark frequentiert, weil in Herne-Crange eine große Kirmes lockt. Die Brücke über die A2 hätte montiert werden müssen, wenn die A40 befahrbar ist. Dies war sie nämlich in den ersten drei Ferienwochen. Großräumige Umleitungen - wegen den Sperrungen auf der A43 in dieser Zeit - wären möglich gewesen. Doch Straßen.NRW steuerte den Verkehr ins Chaos. Stundenlange Wartezeiten vor allem auf der A2, wo das Deutsche Rote Kreuz ausrücken musste, um in der Wärme schwitzende Menschen mit Getränken zu versorgen.
Es sei "unmöglich" einen Termin zu finden, an dem niemand betroffen ist, ließ Straßen.NRW verlauten. Einverstanden. Das Zusammentreffen am letzten Wochenende war allerdings eine unmögliche Leistung von Straßen.NRW.
Da platzt selbst einem dauer-verkehrsgeplagten "Ruhri" der Kragen. Es bleibt die Hoffnung auf 2035, wenn die seit Jahrzehnten durch die Politik verschleppte Modernisierung der Fernstraßen vollzogen ist. Auch dafür: Setzen! Sechs!
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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