Kommentar zum Aus des Hallenfreibades Höntrop
„Koalition zieht Bürger*innen konsequent über den Tisch“

Hans-Josef Winkler, Wattenscheider Bezirksfraktionsvorsitzender der UWG: Freie Bürger und Mitglied des Rates der Stadt Bochum. Foto: UWG: Freie Bürger
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  • hochgeladen von Ulli Engelbrecht (UWG: Freie Bürger)

„Es macht mich sprachlos wenn ich sehe, mit welcher Unverblümtheit SPD und Grüne die Bürger*innen über den Tisch ziehen“, erregt sich Hans-Josef Winkler, Bezirksfraktionsvorsitzender der UWG: Freie Bürger in Wattenscheid und Mitglied im Rat der Stadt Bochum. Und er bezieht sich auf das „unverschämte“ Verhalten der Rathaus-Koalition gerade in Bezug auf die Diskussionen um das Hallenfreibad in Höntrop und dem nun beschlossenen Aus für das Freibad.

„Schon vor Jahren hätten sich die regierenden Damen und Herren unseren Ideen und denen der anderen Oppositionsparteien anschließen können, um für die Menschen eine gute Lösung zu finden“, sagt Winkler. „Nach dem Hallenbad-Brand hätte zügig reagiert werden müssen, um einen Neubau zu realisieren. Wir engagierten uns stets für das, was die Bürger wollten: kein Luxusbad, sondern einfach nur ein Bad, wie wir es hatten. Nicht mehr, nicht weniger.“

Doch da es aber zwischen Rot und Grün und vor allem im Rat der Stadt Bochum offensichtlich Konsens sei, konsequent an den Bürger*innen vorbei zu regieren und den Bürgerwillen mit Füßen zu treten, habe man das ganz große Faß aufgemacht und eine großspurige Schwimmbad-Lösung in die Diskussion gebracht. „Das ist Herrschaftsdenken, das ist Herrschaftsgebaren. Dazu passt natürlich, dass in dem Zusammenhang gern mit Anglizismen wie Gigabit-City, Hot Spots, Urban Green oder Tiny Forest jongliert wird. Das Besondere, dass mit diesen Marketing-Begriffen den Bürger*innen suggeriert wird, entpuppt sich allerdings bei näherem Hinsehen zumeist als teurer Rohrkrepierer.

Und nun Urban Blue. Was soll das sein? Ein Wasserspielplatz? Ein Kneippsches Tretbecken mit ein paar luftigen Sträuchern drumherum? Ein Ort zum Matschen, Planschen und Staudamm bauen? Jedenfalls ist es keine Wasserfläche, die zum Schwimmen einlädt. Noch nicht mal im Internet wird man fündig, gibt man diesen Begriff ein. Davon ab: Auch ein Wasserspielplatz müsste regelmäßig gepflegt werden. Das dürfte die Stadtreinigung, die jetzt schon Probleme damit hat, dem tagtäglichen Dreck eine vernünftige Abfuhr zu erteilen, vor große Probleme stellen.“

Winkler weiter: „Ob in Wattenscheid oder in Langendreer – es wird viel gebaut, denn es sollen möglichst viele junge Familien und möglichst mit Kindern in die Stadt geholt werden. Und dann kommt man auf die unsoziale Idee, zwei Freibäder zu schließen? Die Menschen im Wattenscheider Süden jedenfalls werden ihr Hallenfreibad nicht einfach so aufgeben. Nicht nur, dass das Bad mit vielen Erinnerungen verknüpft ist. Es geht auch darum, dass die Gelegenheiten für Kinder, die schwimmen lernen wollen, immer mehr eingeschränkt sind. Aus diesem Grunde schon bietet einen neues Hallenfreibad im Südpark eine vernünftige Alternative. Wasser ist eben nicht nur ein toller Freizeitspaß, es kann auch lebensgefährlich sein, wenn man nicht schwimmen kann.“

Grundsätzlich sei auch zu beobachten, dass regelmässig der Bezirkswillen ausgehebelt werde, da die Rathaus-Koalition häufig genug Beschlüsse ignoriere und somit immer das letzte Wort habe. „Offensichtlich – so sieht man es auch in Langendreer – haben SPD- und Grüne-Kollegen vor Ort keine Chance mehr, sich in ihren Parteien durchzusetzen. Das ist ein interessanter demokratischer Prozess“, resümiert Winkler. „Ich kann nur an die Bürger*innen appellieren, bei den Wahlen genau hinzuschauen, wem sie ihre Stimme geben. Und außerdem hoffen wir, dass es den Bürger*innen erspart bleibt, dass der derzeitige Schandfleck im Südpark von der SPD für ihre unsäglichen Wahlkampfauftritte genutzt wird. Denn das hat der Platz nicht verdient.“

Autor:

Ulli Engelbrecht (UWG: Freie Bürger) aus Bochum

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