Kita-Platzsharing für Bochum

Wer eine neue Wohung sucht, der muss sich durch manchen Besichtigungstermin quälen, bis er ein annehmbares Angebot gefunden hat. Wer für sein Kind aber einen Kitaplatz braucht, für den führt der Weg über Anträge, Formulare, Absagen, Rückmeldebögen und Wartelisten oftmals in die Verzweifelung. Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die pädagogische wertvolle Zeit für Kinder in einer Kindertagesstätte werden zu einem Glücksspiel und Spießrutenlauf, der oft ohne Ergebnis endet. Viele Kinder erhalten keinen Platz in einem Kindergarten. Daran muss man was ändern.

FDP stellt Antrag zum Kita-Platzsharing

Die FDP im Rat stellt in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses den Antrag, die Möglichkeit des Kita-Platzsharing für Bochum zu prüfen. Betreuungsmöglichkeiten sollen in Zukunft intelligenter und flexibler genutzt werden. Durch das Kita-Platzsharing sollen Eltern die Möglichkeit haben, einen Kitaplatz bedarfsgerecht zu teilen, wenn eine vollumfängliche Betreuung an jedem Tag der Woche nicht erwünscht ist. "Die bisherige Praxis bei der Vergabe der Kitaplätze kennt nur ein ‚ganz oder gar nicht‘", erklärt Felix Haltt, Sprecher der FDP im Rat und Mitglied im Jugendhilfeausschuss der Stadt Bochum.

Bislang erhielten Eltern, die bei der Vergabe berücksichtigt werden konnten, einen vollen Kitaplatz für jeden Werktag in der Woche und für die volle Betreuungszeit. Dabei ist es aktuell vollkommen egal, ob die Eltern diesen Platz aufgrund ihrer Lebenssituation auch zu jeder Zeit für ihr Kind in Anspruch nehmen möchten. Oft bleibt ein Platz an mehreren Tagen in der Woche frei. Auf der anderen Seite stehen Eltern, die bei der Vergabe komplett leer ausgegangen sind und für die einen oder zwei Tage Kitabetreuung schon eine enorme Erleichterung wäre. "Diese beiden Seiten gilt es über ein modernes und flexibles Kita-Platzsharing zusammenzubringen, um bedarfsgerecht für möglichst viele Kinder ein Betreuungsangebot zu schaffen.", so Haltt weiter.

Auf Erzieher und Erzieherinnen muss Rücksicht genommen werden

Das Kita-Platzsharing ist dabei nicht nur für die Eltern ein Zugewinn. Studien haben erwiesen, dass der Kindergartenbesuch und der dadurch entstehende Kontakt zu anderen Kindern für die positive Sozialisation ein bedeutender Faktor ist. "Das Kita-Platzsharing kann als zusätzliche Möglichkeit dafür sorgen, dass mehr Kinder einen entwicklungspsychologisch bedeutsamen Betreuungsplatz wahrnehmen."

Selbstverständlich dürfen unter einer Doppelbelegung eines Platzes nicht Belange der Kinder und Erzieherinnen leiden", stellt Haltt klar. "Die Qualität der pädagogischen Arbeit muss erhalten bleiben. Zur Wahrung dieser Interessen gibt es bereits in anderen Bundesländern Empfehlungen, nicht mehr als 20 % der Ganztagsplätze in Krippengruppen zu teilen."

Andere Städte machen es vor

Geht nicht? Geht ja wohl! Entsprechende Modelle werden bereits in anderen Städten umgesetzt und vom Deutschen Städte- und Gemeindebund empfohlen. In unserer Region geht Gelsenkirchen beispielhaft voran und setzt nun ein Platsharingkonzept um. Was Gelesenkirchen kann, das kann Bochum schon lange. Dafür müssen aber die anderen Parteien in der Bochumer Kommunalpolitik mit den Liberalen an einem Strang ziehen. Es bleibt zu hoffen, dass in einem so wichtigen Thema ein überparteiliches Handeln kein Tabu ist und sich möglichst viele Politiker der FDP anschließen.

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Weitere Informationen zur FDP Bochum finden Sie auf unserer Homepage.

Autor:

Dennis Rademacher aus Bochum

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