Bildungsnotstand gewollt?
Keine Gelder für Schulen - Milliarden für Rüstung!
Oberstudiensrätin „wirft Handtuch“
Die Lernbedingungen in deutschen Schulen werden immer desolater. Mit Ausnahme von Eliteschulen (meist Privatschulen) sind zurzeit überfüllte Klassen und ein maroder Gebäudezustand sowie veraltete Lernmittel wie z.B. Computer eher die Regel als die Ausnahme. Diese Zwei-Klassen-Bildung ist eine Folge des Gesellschaftssystem Kapitalismus.
Ich beziehe mich auf den Artikel aus dem Stadtspiegel Bochum vom 6.7.24. Eine hochqulifizierte Oberstudienrätin quittierte den Dienst an einem Gymnasium in Mettmann, dem Heinrich-Heine-Gymnasiium. Neben überfüllten Klassen, deren Schüler-innen bunt zusammengemischt sind (Ausländer mit schlechten Deutschkenntnissen, Hochbegabte und zu fördernde Schüler) lässt die Ausstattung dieser Schule zu wünschen übrig. Morode Schulmöbel und veraltete Computer bestimmen das Bild.
Anja D. aus Mülheim nennt ein Beispiel: Mittwochs hat sie einen Englischkurs geleitet, wo drei Schuljahrgänge unterrichtet wurden. Wie soll da noch eine individuelle Förderung gelingen? Nicht nur die Schüler-innen sind durch die unzureichende Personaldecke und die schlechte Ausstattung der Schule ständigem Stress ausgesetzt - auch das Lehrpersonal!
Die Kündigung dieser Oberstudienrätin aus dem Schuldienst ist ein Armutszeugnis für die Bildungspolitik der Bundes- bzw. Landesregierungen. Kein Wunder, dass keine Gelder für die Bildung der Jugend bereitstehen, werden doch Milliarden für die Rüstung verschleudert! Gleichzeitig jammern viele Unternehmen über Fachkräftmangel. Woher sollen denn diese Kräfte kommen, wenn das kastastrophal vernachlässigte Schulsystem nicht einmal Grundlagen für eine qualifizierte Ausbildung schafft? Selbstverständlich ist auch die Profitpolitik der Konzerne bzw. vieler Unternehmen daran schuld, in dem Ausbildungsplätze abgebaut werden! Auch sind überspitzte schulische Anforderungen an die Voraussetzungen für den Ausbildungsplatz sowie häufig auch die Arbeitsbedingungen Ursache für mangelnde Bewerber.
Eltern und Lehrer kämpft gemeinsam für kleinere Klassen, mehr Lehrpersonal und zweckmäßig ausgestattete Schulen!
Eine erste Gelegenheit ist dazu eine bundesweite Demonstration am 17. August in Eisenach, wo es schwerpunktmäßig um den Kampf gegen die faschistische Gefahr aufgrund der Europawahl 2024 geht. Die Bundesweite Montagsdemo hat ihren Ursprung im Protest gegen die damaligen Hartz-Gesetze und greift auch andere Schwerpunkte wie z.B. den Bildungsnotstand an.
Näheres unter www.bundesweite-montagsdemo.de. In Kürze gibt es dort Informationen über die Anreise bzw. Mitfahrgelegenheiten.
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
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