Bergarbeiterkonferenz
Internationale Berichte von Betroffenen
Heute fand eine Nachbetrachtung der bedeutenden 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz sowie des 1. Kongresses der Unitedfront in Gelsenkirchen statt, zu dem das Internationalistische Bündnis eingeladen hatte. Rund 190 Menschen trafen sich im Kultursaal in der Horster Mitte, Schmalhorststr., Gelsenkirchen. An dieser Veranstaltung nahm ich auch teil.
Vom 31.8.23 bis 6.9.23 fanden in Schalkau-Truckenthal beide Konferenzen statt. Über den Ablauf der internationalen Veranstaltungen, an denen weit über 80 Delegationen verschiedener Länder teilnahmen, berichteten die Co-Präsidentin der United Front, Gärtner-Engel, und der Hauptkoordinator der Internationalen Bergarbeiterkonferenz, Tadysiak. Gäste waren Divine Malaika und Eugene Badibanga für die kongolesische Bergarbeitergewerkschaft FOSYCO.
Zu Beginn der Veranstaltung wurden zwei Filmausschnitte über die Bergarbeiterkonferenz und den ersten Kongress der United Front gezeigt. Hier zeigte sich die internationale Solidarität bei der gemeinsamen Demonstration in Dornheim, den Diskussionen in den Tagungen und den einvernehmlichen Beschlüssen. Auch gab es Filmausschnitte über die gute Organistion dieser Großveranstaltung, angefangen vom Aufbau bis zum Catering. Auch die gemeinsamen Kulturveranstaltungen mit Liedern und ausgelassenen durften nicht fehlen. Es folgte ein Eingangsstatement der vier Delegierten vom Podium.
"Es gab natürlich viele unterschiedlichen Meinungen verschiedener Organiationen, die ausdiskutiert werden mussten, aber das ist in einer Streitkultur völlig normal", meinte die Hauptkoordinatorin. Es wurde auch viel über die Alternative zum Kapitalismus debattiert, einer der verabschiedeten Grundsätze ist, dass die United Front auch Menschen offensteht, die am jetzigen Gesellschaftssystem festhalten. Es kommt auch nicht auf die Mitgliedschaft in der United Front an, es soll vielmehr das Bewusstsein für die breiten Massen gestärkt werden, dass in dem jetzigen System der Ausbeutung das Überleben der Menschen keine Chance mehr hat".
Die Delegierten der kongolesichen Bergarbeiterkonferenz berichteten von den unhaltbaren Zuständen in kongolegischen Bergwerken. Im Kongo wird u.a. Kobalt abgebaut. "Es gibt keine Arbeitskleidung noch Stiefel und Masken, geschweige denn Schutzkleidung für die Strahlenbelastung beim Abbau von Kobald für die Beschäftigten. Außerdem sind sogar Frauen und teilweise auch Kinder in den Minen tätig. Trotz der Ausbeutung durch lange Arbeitszeiten kann das Schulgeld für die Kinder nicht aufgebracht werden. Die Bergarbeiterinnen benötigen u.a. Nähmaschinen, damit sie wenigstens Arbeitskleidung für alle herstellen können". Diese Hilfe wurde auf der Veranstaltung zugesagt.
Viele Redner-innen meldeten sich in der anschließenden Diskussion am Saalmikrofon, die in Truckenthal waren und berichteten von ihren Eindrücken. U.a. gab es Wortmeldungen vom Frauenverband Courage, dem Jugendverband Rebell, Kumpel für AUF, der MLPD, dem Internationalistischen Bündnis sowie mehreren Einzelpersonen.
Tenor der Veranstaltung in Gelsenkirchen ist die Vertiefung und der Ausbau der internationalen Zusammenarbeit, selbstverständlich auf antifaschistischer Grundlage und die Koordinierung von weltweiten Widerstands- und Arbeitskämpfen. "Wichtig ist das gegenseitige Lernen, wie man den Widerstand gegen den Imperialismus bündeln und ausweiten kann", hieß es. Besonders bedeutsam ist die Selbstfinanzierung der internationalen Organisationen und damit deren Unabhängigkeit von irgendwelchen Mäzenen. Die Kosten für die umfangreichen Kongresse wurden durch vielseitige Spenden aufgebracht!
Musikbeiträge und ein leckeres Essen sowie Getränke rundeten die Tagung ab. Zum Schluss sangen alle gemeinsam "Die Internationale".
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
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