Coronavirus
IHK fordert Maßnahmen
Daran hat noch niemand gedacht. Was bedeutet der Cornavirus für die Wirtschaft? Dieser Frage ist die IHK Mittleres Ruhrgebiet in den letzten Tagen nachgegangen.
Die Wirtschaft im mittleren Ruhrgebiet hält ein staatliches Förderprogramm wegen der Auswirkungen des Coronavirus für unverzichtbar. Dies ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen Umfrage der IHK Mittleres Ruhrgebiet, an der sich in den letzten Tagen 595 Unternehmen aus Bochum, Herne, Witten und Hattingen beteiligt haben. Insbesondere in der Gesundheits- und Freizeitwirtschaft sowie in der Mobilitäts- und Logistikbranche sehen Unternehmen jetzt schon ihre Existenz gefährdet.
Unabhängig von der Branche mahnen die Unternehmen Überbrückungskredite, steuerliche Entlastungen für 2020, die Stundung von Beiträgen zur Sozialversicherung, finanzielle Unterstützung bei der Lohnfortzahlung, aber auch konkret staatliche Zuschüsse bei hohen Umsatzeinbußen und unbü-rokratische Hilfen bei der Kinderbetreuung ihrer Mitarbeiter – bei Schließung von Kindertagesstätten – an.
"Das Virus bedroht Existenzen"
„Die hohe Beteiligung an unserer Umfrage zeigt, dass das Coronavirus den Nerv der Unternehmen trifft. Und die Botschaft der Wirtschaft im mittleren Ruhrgebiet ist eindeutig: Politik, hilf uns, sonst können wir die Folgen dieser Krise nicht schultern. Dieses Virus droht Existenzen und Arbeitsplätze zu kosten. Wir brauchen die Unterstützung des Staates“, so die klare Forderung von IHK-Hauptgeschäftsführer Eric Weik.
Schon zum jetzigen Zeitpunkt vermeldet jedes dritte Unter-nehmen Umsatzeinbrüche, jedes zweite rechnet kurz- bis mittelfristig damit. In der Gesundheits- und Freizeitwirtschaft, die insbesondere von der Absage von Veranstaltungen, Mes-sen und Tischreservierungen betroffen ist, und in der Mobili-täts- und Logistikbranche, deren Fuhrparkt nicht mehr ausge-lastet ist oder deren Shuttleverkehr zum Erliegen kommt, liegt die Betroffenheit derzeit noch höher als in anderen Branchen.
Unternehmen verspüren Lieferengpässe
Lieferengpässe verspürt fast jedes Unternehmen jetzt schon – aber insbesondere Unternehmen, die Produkte, Halbzeuge oder Normteile aus dem Ausland beziehen, sehen ihre Produktion in naher Zukunft gefährdet. Aktuell sind Lieferungen speziell aus China, Italien und der Türkei hoch problematisch oder fallen ganz aus.
Was die Perspektive der Unternehmen nicht zuletzt verdüstert: die Sorge, dass Folgeaufträge wegbrechen können. Heißt: dass das Coronavirus nicht nur aktuell, sondern noch lange Zeit seine Spuren hinterlassen wird. Weik: „Das Virus auf allen Ebenen zu meistern ist eine nationale Aufgabe. Das muss jedem klar sein.“ pm
Autor:Jenny Musall aus Bochum | |
Webseite von Jenny Musall |
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