Umbau und Anbau
Hospiz St. Hildegard wird modernisiert
Seit rund vier Wochen wird im Hospiz St. Hildegard kräftig gewerkelt. Das Gebäude zwischen Königsallee und Ostermannstraße wird modernisiert und erweitert. Die Zimmer für Gäste erhalten jeweils eigene Badezimmer, und durch einen neuen Anbau wird die Gesamtzahl der Zimmer erhöht. In etwa einem Jahr sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Sein 25-jähriges Jubiläum feiert das Hospiz St. Hildegard im kommenden Herbst. Im Oktober 1995 nahm es in der ehemaligen Villa Gröppel, die 1923 erbaut wurde, seinen Betrieb auf, um unheilbar kranke Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt zu begleiten und zu betreuen. Damals kam die Frage auf, welche Hilfe man diesen Menschen bieten kann. „Sie passen nicht in den Ablauf eines Krankenhauses, oft sind die Angehörigen überfordert, und viele sind alleinstehend“, erinnert sich Prof. Dr. Herbert-A. Neumann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung und einer der Gründerväter, wie es zur Gründung des Hospizes kam.
Seit 1995 habe sich das Hospiz etabliert, aber Bedarfe und Erwartungen an Qualität hätten sich gewandelt, sagt Ulrich W. Kemner, der für die Projektsteuerung des Umbaus verantwortlich zeichnet. Bei Besichtigungen stellten Angehörige die Frage, warum die Zimmer keine Nasszelle hätten. Auch die aktuellen Rahmenverträge mit den Krankenkassen sähen Bäder vor, wenngleich das Hospiz St. Hildegard Bestandsschutz habe.
Ein Zimmer mehr durch Anbau
Der schließlich gefallene Entschluss zum Umbau betrifft nicht nur die Zimmer und den Einbau von Badezimmern. Der damit verbundene Platzverlust im Altbau wird durch einen Anbau zur Königsallee hin ausgeglichen, so dass das Hospiz künftig über zwölf statt elf Zimmer für Gäste verfügen wird. Außerdem werden alle Gästezimmer klimatisiert, und es entsteht ein barrierefreier Zugang mit neuem Fahrstuhl zum Gebäude. Zudem sind ein Ruheraum, in dem sich Mitarbeiter und Angehörige der Gäste zurückziehen können, und ein Wintergarten geplant.
Die Bauarbeiten haben bereits vor gut vier Wochen begonnen. Nachdem die sechs Gäste ins benachbarte Jutta-von-Sponheim-Haus, in dem sich ehemalige Angehörigen-Appartements befinden, umgezogen sind, werden das erste und zweite Obergeschoss des Hospizes im kommenden halben Jahr umgebaut. „Dann können die Gäste wieder zurückziehen“, erklärt Hospizleiter Johannes Kevenhörster. Zeitgleich wird bis zum Herbst 2020 der Neubau mit einer Fläche von etwa 450 Quadratmetern errichtet.
Kosten von rund 2,25 Millionen Euro
Für den Umbau im Bestand rechnet der Caritasverband für Bochum und Wattenscheid, dessen Tochtergesellschaft Träger des Hospizes ist, mit Kosten von etwa 650.000 Euro. Weitere rund 1,6 Millionen Euro werden für den Anbau veranschlagt. „Für den Umbau und einen Anteil des Neubaus werden wir Rücklagen auflösen“, erläutert Ulrich W. Kemner, wie die Modernisierungsmaßnahme finanziert wird. Darüber hinaus hat das Hospiz in den vergangenen Jahren zwei Häuser als Zuwendungen aus Testamenten erhalten, die verkauft werden.
Übrig bleibt eine Finanzierungslücke von circa 400.000 Euro. „Hier bauen wir auf die Unterstützung und auf Spenden aus der Bürgerschaft“, so Kemner. Denn seit seiner Gründung wird das Hospiz St. Hildegard, das einen Eigenanteil bei der Betreuung der Gäste leisten muss und auch keine investiven Zuwendungen für Um- und Neubau erhält, durch ein breites bürgerschaftliches Engagement getragen.
Spenden sind auf das Konto IBAN DE59 4305 0001 0001 2015 40 bei der Sparkasse Bochum unter dem Verwendungszweck „Umbau 2020“ möglich.
Hospiz St. Hildegard
- Das Hospiz St. Hildegard an der Königsallee 135 betreut pro Jahr 160 bis 190 Gäste. Rund 80 Prozent stammen aus Bochum.
- Im Durchschnitt wohnen die Gäste knapp 20 Tage dort.
- Im Hospiz sind 28 Mitarbeiter und mehr als 70 Ehrenamtliche tätig.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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