Hör ma: Solidarität ist hier Lebensstil

Foto: Molatta

Es war eine klare Machtdemonstration nach „Art des Gutsherren“: Das Opel-Management gibt die Schlagzahl vor, die Arbeitnehmer haben brav zu folgen und sich in ihr Schicksal zu fügen. So der Eindruck von Bochums Betriebsratsvorsitzendem Rainer Einenkel zu den Geschehnissen rund um die Produktionsverlagerung des Astra nach England.

Aber die Betriebsversammlung bei Opel machte auch deutlich, wie macht- und kraftlos die Politik ist. Sie können an die US-Manager appellieren, sie auffordern, sie drängen, mit ihnen reden, doch bei den Entscheidungen sitzen sie nicht mit am Tisch. Da sind die Arbeitnehmer ganz allein gelassen.

Doch allein, allein sind die Opelaner nicht. 45.000 Menschen sind direkt oder indirekt vom Opel-Werk abhängig, einem der letzten großen industriellen Arbeitgeber in der Region. Und sie alle können sich darauf verlassen, dass, wenn es notwendig wird, die ganze Region, Millionen Menschen hinter ihnen stehen, gemeinsam mit ihnen wieder den Kampf um jeden Arbeitsplatz aufnehmen werden.

Denn eines müssen die Manager in den USA wohl noch lernen: Solidarität ist hier kein Fremdwort, sondern eine Lebenseinstellung aller Ruhries.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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