Hand in Hand für Respekt und Toleranz
Präses Kurschus sprach auf Abschlusskundgebung zur Menschenkette
Für Respekt und Toleranz vor allem gegenüber Flüchtlingen hat die westfälische Präses Annette Kurschus geworben. „Türen und Herzen, Köpfe und Hände müssten offen bleiben für alle, die um ihr Leben fürchten müssen und für alle, die ihr Leben in Freiheit und Sicherheit gestalten wollen", sagte Kurschus am Samstag (18. 6.) nauf der Abschlusskundgebung zur Menschenkette gegen Rassismus in Bochum.
„Um Gottes und um seiner Menschenkinder willen stehen wir dafür ein, dass niemand wegen seines Glaubens verfolgt, benachteiligt oder bedrängt wird", sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen. „So fremd sie uns auch sein mögen: Sie sind Gotteskinder und unsere Menschenbrüder und -schwestern." An der Menschenkette gegen Rassismus hatten sich nach Angaben der Veranstalter über 8.000 Teilnehmer beteiligt.
Die Präses warb darum, im Reden und Denken, im Hinhören und Zuhören, im Hinsehen und Nachsehen sorgfältig zu sein. Respekt vor dem Anderen und Mitgefühl mit dem Fremden seien menschlich und klug. Damit wandte sich Kurschus dagegen, dass von zuwandernden Menschen wie von hereinbrechenden Naturkatastrophen gedacht und geredet wird, dass Menschen in Arten, in Sorten, in diesen Menschenschlag und jenen Menschentyp wie in Schubladen eingeteilt werden.
Statt Ängste zu schüren plädierte sie dafür, auf klügere Ratgeber wie Vernunft, Güte, Mut, Gelassenheit sowie Selbstvertrauen, Fremdvertrauen und nicht zuletzt Gottvertrauen zu hören.
Der Aktionstag war vom Bochumer Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit und vom Initiativkreis Flüchtlingsarbeit organisiert worden. Die evangelische und die katholische Kirche in Bochum hatten gemeinsam zur Teilnahme an der Menschenkette gegen Rassismus und zu einem Friedensgebet aufgerufen.
„Die kirchliche Botschaft ist eine Friedensbotschaft. Rassistinnen und Rassisten stiften Unfrieden. Darum ächten wir den Rassismus und wollen durch unsere Beteiligung an dieser Aktion ein friedliches Zeichen setzen“, erklärte Superintendent Dr. Gerald Hagmann.
Zu dem Friedensgebet war alle Menschen eingeladen, „wo auch immer man sich gerade aufhält.“ Die Christuskirche am Platz des europäischen Versprechens und die Propstei waren zum stillen Gebet geöffnet. „Auch das Friedensgebet mag dazu beitragen, dass Respekt und Toleranz zwischen Menschen wachsen mögen“, erklärten Stadtdechant Michael Kemper und Dr. Hagmann. Glockenläuten begleitete das Friedensgebet.
Vor dem internationalen Gedenktag für Flüchtlinge am Montag (20. 6.) fanden am Sonntag weitere Menschenketten u.a. in Berlin, Hamburg, Leipzig und München statt. Knapp 40 Hilfsorganisationen, Verbände und religiöse Einrichtungen hatten bundesweit unter dem Motto "Hand in Hand gegen Rassismus – für Menschenrechte und Vielfalt" zu Menschenketten für ein vielfältiges und tolerantes Zusammenleben aufgerufen.
Autor:Rolf Stegemann aus Bochum |
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