Gute Betreuung darf keine Glückssache sein

Offene Ganztagsschulen demonstrieren vor dem Landtag für bessere Betreuungsbedingungen

Stark vertreten sind am Mittwoch (12. Juli) die Offenen Ganztagsschulen (OGS) aus Bochum bei der landesweiten Demonstration vor dem Düsseldorfer Landtag. Nach den Kindertageseinrichtungen gehen jetzt auch die OGS-Träger und -Mitarbeitenden in NRW auf die Straße und fordern bessere Rahmenbedingungen für ihre Betreuungsaufgabe.

Neben Mitarbeitenden von AWO und Caritas fahren rund 50 OGS-Betreuer der Evangelischen Kirche in Bochum an den Rhein. Dort wollen sie gemeinsam mit den Trägern der Offenen Ganztagsschulen 14 Jahre nach Einführung für entscheidende Verbesserungen demonstrieren.

Zu ihrem Forderungskatalog gehören u.a. verbindliche Standards, um die Bildungschancen zu verbessern. Auch sollen möglichst viele Kinder die Chance erhalten, eine OGS zu besuchen. Dafür müssen zusätzliche Ausbauprogramme geschaffen werden. Schließlich müssen der Bestand und die Qualität der OGS-Arbeit durch eine verlässliche gesetzliche Regelung und eine bessere finanzielle Ausstattung gesichert werden - einheitlich überall in NRW.

„Offene Ganztagsschulen sollen ein umfassendes und ganzheitliches Bildungs-, Erziehungs-, Betreuungs- und Förderangebot für alle Schülerinnen und Schüler in NRW bieten“, sagt Dr. Volker Böcker, Leiter des evangelischen Schulreferats. „Allerdings sind die Rahmenbedingungen für den Offenen Ganztag nicht ausreichend, um diesen Anforderungen zu genügen.“

„Vor allem die Finanzierung des Offenen Ganztags schwankt stark von Kommune zu Kommune“, bemängelt Böcker. In Bochum beträgt die Pauschale pro Kind und Jahr derzeit 2076 Euro. Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW hat eine Modellrechnung vorgelegt, die rund 1.000 Euro mehr als der Bochumer Satz für eine Mindestausstattung vorsieht.

Die Evangelische Kirche in Bochum ist für 26 Schulen mit 47 Maßnahmen verantwortlich und beschäftigt in diesen Einrichtungen etwa 220 Mitarbeitende. Sie unterstützt vor diesem Hintergrund die Kampagne „Gute OGS darf keine Glückssache sein. Qualität sichern. Standards ausbauen“ der Freien Wohlfahrtspflege in NRW. Etwa 80 Prozent der Offenen Ganztagsschulen werden von Trägern der Freien Wohlfahrtspflege betreut.

Weitere Informationen im Internet.

Autor:

Rolf Stegemann aus Bochum

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