Greenpeace Bochum protesitert gegen Ölförderung in der Arktis

Unter dem Motto "Gemeinsam für den Schutz der Arktis" riefen am Samstag, den 23.06.2012 circa 2000 Greenpeace-Aktivisten in weltweit 200 Städten die Menschen dazu auf, sich für die Rettung der Arktis stark zu machen. Auch in der Bochumer Innenstadt zwischen Citypoint und Drehscheibe konnten die Bürgerinnen und Bürger am Aktionstag beteiligen. Sie konnten ihre Unterschrift in einer symbolischen, circa 80cm hohen Zeitkapsel platzieren. Die Unterschriften der ersten Million Menschen, die sich weltweit an der Aktion beteiligten, werden im kommenden Jahr am Nordpol versenkt - als Mahnung, dass die Arktis Erbe der Menschheit ist und nicht dem Interesse einiger Großkonzerne geopfert werden darf. Langfristiges Ziel ist es, in der hohen Arktis ein Schutzgebiet zu etablieren.

„Shell und Gazprom setzen mit ihren Ölplänen das Überleben der Arktis aufs Spiel. Wenn die Pläne dieser Konzerne nicht gestoppt werden, wird eine der letzten unberührten Regionen dieser Erde zu einem Tummelplatz der Industrie verkommen“ sagt Greenpeace-Sprecher Daniel Saar. Das Ökosystem der Arktis ist eine der durch Ölunfälle verwundbarsten Regionen auf dieser Welt. Experten warnen, dass es bisher keine Methode gibt, einen großen Ölunfall in dieser Region zu beherrschen. Niedrige Temperaturen, Eisbedeckungen und lange Dunkelperioden verlangsamen den natürlichen Abbauprozess des Öls deutlich, das Öl verbleibt damit lange Zeit im Ökosystem. So sind die Folgen des Tankerunglücks der „Exxon Valdez“ vor der Küste von Alaska vor rund 23 Jahren auch heute noch sichtbar.

Nirgends ist der Klimawandel so deutlich zu spüren wie in der Arktis. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte die Arktis in wenigen Jahrzehnten im Sommer eisfrei sein. Ausgerechnet die Ölindustrie, einer der Hauptverursacher dieser Entwicklung, könnte nun von der Entwicklung profitieren und durch das zurückgehende Eis in der Arktis an bisher unerreichbare Bodenschätze gelangen. Experten schätzen, dass in der arktischen Region etwa 90 Milliarden Barrel Öl (ein Barrel=159 Liter) lagern. Die Menge könnte den derzeitigen Weltverbrauch für ca. drei Jahre decken.

Shell ist einer der ersten großen internationalen Ölkonzerne, die die Ausbeutung der Arktis in seinen Fokus stellt. Der russische Konzern Gazprom hat bereits seit einem Jahr eine Plattform im russischen Teil der Arktis platziert und will in Kürze mit der Öl-Förderung starten. Wenn bei den Bohrungen in diesem Sommer Öl gefunden wird, werden andere Öl-Konzerne mit Milliardeninvestitionen nachziehen und ebenfalls in die Region gehen.

Autor:

Greenpeace Bochum aus Bochum

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