GM will vier Milliarden Euro investieren - Einenkel betont: Es geht nicht ohne Bochum
Das Board of Directors, der Verwaltungsrat, von General Motors (GM) hat seine Sitzung in Rüsselsheim zu einem klaren Bekenntnis zu Opel und zum Standort Deutschland genutzt. Das Bekenntnis äußert sich auch in der Freigabe eines umfangreichen Investitionsprogramms: Bis 2016 wird GM vier Milliarden Euro in Deutschland und Europa investieren. Doch zum Standort Bochum findet sich kein Wort.
„Als weltweit agierendes Automobilunternehmen braucht GM eine starke Präsenz in Europa – sowohl bei Design und Entwicklung als auch bei Fertigung und Verkauf“, sagte Dan Akerson, Chairman und CEO von GM im Adam-Opel-Haus. „Opel ist ein Schlüssel zu unserem Erfolg und genießt die volle Unterstützung des Mutterkonzerns.“ Das Führungsgremium des Unternehmens hatte für seine aktuelle Sitzung Deutschland ausgewählt, um sich aus erster Hand über die Fortschritte des Zehn-Jahresplans DRIVE!2022 und die herausfordernde Situation in der europäischen Automobilindustrie zu informieren.
"Der Bochumer Betriebsrat hat immer seine Bereitschaft zu fairen Verhandlungen erklärt", so Rainer Einenkel, Chef des Bochumer Betriebsrates zum Besuch der Konzernspitze in Rüsselsheim. "Wir brauchen eine verbindliche Perspektive für die Menschen bei Opel, für das Werk, für die Beschäftigten der Zulieferindustrie und für die Region. Wir brauchen die Öffnung der außereuropäischen Märkte für Opel-Fahrzeuge. Stärkung und Wachstum für die Marke Opel geht nicht ohne Opel-Bochum."
Bereits im Sommer 2012 wurde festgelegt, dass zur Sanierung und weiteren Finanzierung der europäischen Opel-Werke das Bochumer Werk als Fahrzeugwerk geopfert werden sollte. Genau zum 50. Jubiläumstag legte das Unternehmen der Belegschaft den Schließungsplan für 2016 vor.
Kurz danach wurde ein Tarifvertrag zur Abstimmung gestellt, in dem die Bochumer Opel-Beschäftigten betriebsbedingten Kündigungen und der sozialverträglichen Abwicklung ihres Werkes zustimmen sollten. Verbindliche Zusagen über Ersatzbeschäftigung sowie konkrete Investitionsplanungen als Ersatz für die wegfallende Fahrzeugproduktion fehlen in diesem Vertrag.
Dies wurde auch von der IG Metall-NRW kritisiert. 83 Prozent der Bochumer Opel-Belegschaft sind Mitglieder der IG Metall. Die Bochumer IG Metall-Mitglieder haben am 21. März 2013 mit 76 Prozent diesen Tarifvertrag abgelehnt und neue Verhandlungen gefordert.
"Der erneut angekündigte Auslauf der Zafira-Produktion bereits Ende 2014 und die Verlagerung in ein anderes Werk würde bedeuten, dass bestehende Zusagen des Vorstandes und des Aufsichtsrates, die Bochumer Fahrzeugproduktion bis mindestens 2016 aufrechtzuerhalten, nicht eingehalten werden", so Rainer Einekle. "Gleichzeitig würde das Aus für die Bochumer Fahrzeugproduktion tausende Arbeitsplätze in der gesamten Region bedrohen und enorme soziale Konflikte bedeuten."
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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