Gewalt gegen Ärzte
Folge der ständigen Überlastung der Kräfte im Gesundheitswesen

- Mehrbettzimmer im Krankenhaus - Standard für Regelversorgung - für pflegebedürftige Personen wohl kaum geeignet.
Menschenwürdigere Unterbringung ist nur für Privatpatienten möglich! - Foto: kostenloses Foto auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 9. November 2016
- hochgeladen von Ulrich Achenbach
Vermehrt wird seit einiger Zeit über gewaltsame Übergriffe von Patienten auf Ärzte und anderes Klinikpersonal berichtet. Aktuell teilte die Bundesärztekammer am 18.2.25 mit, dass der Präsident Dr. Klaus Reinhardt Maßnahmen fordert, die Ärztinnen und Ärzte besser vor Gewalt zu schützen. Anlass war eine Attacke auf einen Arzt an der Uniklinik Düsseldorf.
Solche Taten sind nicht hinnehmbar und entsprechend streng zu bestrafen. Hat die Ärztekammer jedoch versucht, den Grund für solche Straftaten zu ermitteln?
Durch die unsoziale Politik (a la Lauterbach und Co) wurden viele Krankenhäuser geschlossen und die ehemaligen Patienten an andere Krankenhäuser verwiesen. Die Personaldecke bei diesen zum Teil nur auf bestimmte Disziplinen der Medizin wie z.B. Orthopädie ist jedoch nicht entsprechend aufgestockt worden. Dadurch war eine Überlastung des Krankenhauspersonals vorprogrammiert. Diese Situation führte sowohl bei den Ärzten und dem anderen Krankenhauspersonal zu Spannungen und auch Agressionen, wodurch auch Patienten betroffen waren. Angefangen von stundenlangen Wartezeiten in der Aufnahme bis hin zu Unzulänglichkeiten auf den Stationen verbunden mit unfreundlichem Personal führte diese Situation auch zur Agression bei den Patienten, was durchaus verständlich ist.
Besonderns schlimm ist der Personalengpass in Krankenhäusern für Pflegebedürftige, die ständiger Hilfe bedürfen, aber allein stehend sind. Hier besteht sogar Lebensgefahr bei mangelhafter Betreuung und Versorgung, und das im Krankenhaus!
Das ist selbstverständlich keine Rechtfertigung für Gewalttaten. Jedoch sollten sich die Ärzte, Krankenpfleger-innen und sonstiges Krankenhauspersonal mit den Patienten verbünden und gemeinsam gegen die Politik der Krankenhausschließungen und des Sozialabbaus - der unter der zukünftigen Regierung noch drakonischer wird - wehren und alle juristischen Schritte ausschöpfen.
Die jetzigen Warnstreiks im Gesundheitswesen bzw. in Krankenhäusern sind von allen - insbesondere den Angehörigen der Patienten - zu unterstützen!
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
2 Kommentare
Ich bin ehemaliger Pfleger und stimme KOMPLETT zu.
Schuld ist die völlige Überlastung des Personals.
Nicht wenige Pfleger und Ärzte treten daher selbst gereizt bis aggressiv auf.
Den Patienten die Alleinschuld zu geben, wie es Presse und Ärztekammer tun ist Unsinn.
Offen gesagt war ich selbst schon als Patient aggressivem Pflegepersonal ausgesetzt
(Hallo Notaufnahme Bergmannsheil).
Nebenbei: Was ich so für Missstände in Bochumer Krankenhäusern mitbekommen habe, ist unbeschreiblich.
Ein Hinweis: Wenn Ihr Patient im KH seid, kontrolliert Eure Dispenser(=Medikamentenschachteln).
Geschätzt jeder 20te Dispenser beinhaltet falsche Tabletten, Dosierungen, Tabletten im falschen Fach oder es fehlt etwas.
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Die Zustände in den Krankenhäusern sollten vermehrt in die Öffentlichkeit gebracht werden. Eine Gelegenheit dazu gibt es in vielen Städten durch die überparteiliichen Montagsdemonstrationen (kundgebungen), die regelmäßig in unterschiedlichen Zeiträumen stattfinden, auch in Bochum. Achtung! Diese Montagsdemonstrationen haben nichts mit den Demos der Querdenker am Montag zu tun!
In Bochum gibt es eine Montagsdemo am kommenden Montag, 10.03.25, um 18.00 Uhr auf der Kortumstr. zwischen Ctiypoint und Drehscheibe. Der Schwerpunkt ist "Wir zahlen nicht für eure Kriege", was indirekt auch mit dem Notstand im Gesundheitswesen zu tun hat. Denn das gigantische Sondervermögen für die Aufrüstung der Bundeswehr wird zum großen Teil durch Abbau von Sozialleistungen finanziert, also auf Kosten eines großen Teils der Bevölkerung, während für die Konzerne sogar Steuersenkungen geplant sind!
Auf der Kundgebung wird gegen die Politik für die Konzerne protestiert und debattiert und es werden auch Schlußfolgerungen gezogen. Besonderes Merkmal ist das offene Mikrofon, wo jeder auf antifaschistischer Grundlage sprechen kann.
Ich bin einer der Moderatoren dieser Kundgebung und wir würden uns freuen, Sie am Montag begrüßen zu dürfen!
Ulrich Achenbach
Telefon 0176 76439507