Flüchtlingshilfe in Bochum - Verwaltung informiert über den aktuellen Stand und lobt das Engagement der Bürger

So sind die Flüchtlinge in Bochum aktuell verteilt. | Foto: Stadt Bochum
  • So sind die Flüchtlinge in Bochum aktuell verteilt.
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„Wir hecheln den Zahlen hinterher“, gibt Ute Bogucki, Leiterin des Amtes für Soziales und Wohnen, angesichts der Flüchtlingssituation zu. „Wir möchten wieder agieren können und nicht nur reagieren“, gibt sie die Marschrichtung für die städtischen Bemühungen vor.

Bisher hat Bochum in diesem Jahr 917 Flüchtlinge aufgenommen. Die unbegleiteten Minderjährigen sind nicht miteinberechnet, da für sie andere Bestimmungen gelten.
Die Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen, bedarf einer langfristigen Planung, die zur Zeit gar nicht so einfach ist. Mittelfristig wird mit mobilen Wohnanlagen geplant, die zur Zeit eine lange Lieferzeit haben.
Außerdem werden alle frei werdenden Flächen und Immobilien darauf geprüft, ob sie sich für die Flüchtlingsunterbringung eignen. Langfristig soll die Wohnbebauung in den Blick genommen werden.
Gemeint ist der Bau von Mehrfamilienhäusern. Präferiert wird seitens der Stadt eine Durchmischung mit Bochumer Bürgern, um die Integration zu erleichtern und der befürchteten Neiddebatte vorzubeugen.
Für die Erfüllung der mittel- und langfristigen Planungen arbeiten verschiedene Ämter zusammen - und das sehr gut, wie Sozialdezernentin Britta Anger betont. Durcheinandergewirbelt werden die Pläne allerdings, wenn kurzfristige Lösungen gefunden werden müssen. So erhielt die Stadt vor wenigen Wochen morgens den Anruf von der Bezirksregierung, dass am Abend 150 Flüchtlinge zur Erstaufnahme nach Bochum kommen. „Im Krisenstab haben wir uns dann für die Turnhalle am Lohring als Unterbringungsort entschieden“, berichtet Anger. „Turnhallen sind aufgrund der fehlenden Privatsphäre und des Lärmpegels für uns die schlechteste Möglichkeit, aber sie sind eben auch die schnellste“, erklärt sie. Inzwischen sollte die Turnhalle wieder freigezogen sein und dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen.
Eine Zeltstadt möchte die Sozialdezernentin ungern errichten. „Es ist keine gute Lösung, bis zu 1 000 Personen auf engem Raum zusammenleben zu lassen. Da kann es keine sinnvolle Betreuung mehr geben“, macht sie ihren Standpunkt deutlich. Die Verwaltung bemüht sich daher um kleinere Einheiten, wie die mobilen Wohnanlagen.
Ein dickes Lob für die Bevölkerung hat Pressesprecher Thomas Sprenger. „Jeden Tag melden sich bei unserer Koordinierungsstelle für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe zwischen 30 und 50 Personen, die Hilfe anbieten. Die Bürger reagieren erstklassig auf diese Notsitutaion!“ Zu erreichen ist die Koordinierungsstelle unter Tel.: 910-15 31 und über www.bochum.de.

Informationsveranstaltung

Eine Info-Veranstaltung zur Unterbringung von Flüchtlingen in Wattenscheid gibt es am Mittwoch, 12. August, um 19 Uhr. Bezirksbürgermeister Manfred Molszich und Vertreter verschiedener Ämter informieren dann die Bürger über die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern in Teilen der ehemaligen Grundschulen Elisabethstraße 2 und Ruhrstraße 30 sowie im Wohnhaus Voedestraße 58. Auch Fragen der Bürger werden dann beantwortet. Veranstaltungsort ist der große Sitzungssaal des Wattenscheider Rathauses, Friedrich-Ebert-Straße 7.

Autor:

Carolin Wiemers aus Bochum

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