DHL/Keine LKW-Parkplätze
Erfolgsstory mit Nebenwirkungen auch für 2025!

Oberbürgermeister Eiskirch hat in seinem Grußwort zum Jahreswechsel die Entwicklung auf dem Gelände Mark 51°7 auch vor ihrem Abschluss in 2025 schon mal als echte Erfolgsstory gefeiert. Aber selbst erfolgreicher Strukturwandel hat Nebenwirkungen!

Die hatte die Bezirksvertretung Bochum-Süd bereits 2018 in einer Anfrage prognostiziert. Nachdem sie dann aufgetreten waren, hat ein Steinkuhler Anwohner 2022 mit einer Anregung an den Mobilitätsausschuss Lösungsvorschläge gemacht. Auch das Netzwerk hatte sich entsprechend kritisch geäußert. Gremienberatungen liefen aber in den vergangenen Jahren regelmäßig ins Leere - die Vermarktung des Geländes ging vor.

Worum gehts? LKW, die ganz offensichtlich das DHL-Paketzentrum beliefern, parken rund um das Betriebsgelände an öffentlichen Straßen in angrenzenden Wohngebieten - und das seit Betriebsaufnahme 2019! Mittlerweile sind sowohl die Anwohnerschaft in Steinkuhl, an der Markstraße als auch die in Laer, an der Havkenscheider Straße betroffen.

Die in der Einwohner-Anregung 2022 (Anregung und Verwaltungsantwort hierhttps://bochum.ratsinfomanagement.net/vorgang/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZRCA4eYGaR-a5A1O5Rhl93U ) noch als LKW-Parkplatz vorgeschlagene Fläche an der Alten Wittener Straße wurde aus wirtschaftlichen Erwägungen dann doch lieber als Gewerbegebiet ausgewiesen. Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke erklärte dazu in der Sitzung, dass die zuständige städtische Gesellschaft schließlich Wirtschaftsförderung betreibe und LKW-Abstellparks an der Autobahn entstehen müssten. Kurz: kein Thema für die Kommunalverwaltung. Und der Mobilitätsausschuss hielt auf Antrag von Rot/Grün https://bochum.ratsinfomanagement.net/vorgang/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZfdZ6aKQ9Ybt-PoOeS4w4xs weiterhin Gespräche mit DHL und der WEG für ausreichend, um die in der Anregung dargestellte Situation für die LKW-Fahrenden zu verbessern.

In der Konsequenz fehlen also bis heute für LKW ausgewiesene Stellplätze auf Mark 51'7. Leidtragende sind die LKW-Fahrenden, die unter menschenunwürdigen Bedingungen ohne jegliche Infrastruktur ihre „Freizeit“ an Bochumer Straßenrändern verbringen müssen. DHL hält sich für nicht zuständig. Die Transporte werden nach Aussage des Unternehmens zu 80 % von externen Dienstleistenden erbracht, auf die man schon rechtlich keinen Einfluss habe.

Dabei hatte der Bezirk Süd schon 2018 unter Verweis auf die durch ein vergleichbares DHL-Paketzentrum in Hessen entstandenen Probleme angefragt, ob nicht zusätzliche Stellflächen für den Lieferverkehr geschaffen werden könnten. DHL müsse ausreichend Abstellmöglichkeiten auf dem Betriebsgelände schaffen. Aber auch die Verwaltung sei gefordert: Entweder schaffe die Verwaltung selbst zusätzlichen Parkraum oder verhindere mögliches „Wildparken“. Die Antwort der Verwaltung schon damals: Die Stadt Bochum habe für Mark 51°7 ausreichend LKW-Parkflächen vorgesehen. DHL habe dargelegt, ein Abstellen außerhalb des Betriebsgeländes könne weitgehend vermieden werden. https://bochum.ratsinfomanagement.net/vorgang/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZQV_rNKhO3M62a-WQpEIq70 .

Das ist ganz offensichtlich aber immer noch nicht der Fall. Im Dezember 2024 war dieses Problem deshalb noch einmal Thema: Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf forderte für den Bezirk Süd nachdrücklich, u.a. unzulässiges LKW-Parken auf PKW-Stellplätzen an der Markstraße zu unterbinden und für dort legal parkende LKW-Fahrende die Einrichtung einer Toilettenanlage ernsthaft zu prüfen.

Doch der Ausschuss will sich erst noch mal schlau machen. Und Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke erklärte die Verwaltung ein weiteres Mal für nicht verantwortlich!

Offenbar wollten sich Verwaltung und Ratsmitglieder in der letzten Sitzung des Mobilitätsausschusses ein weiteres Mal aus ihrer Verantwortung stehlen!

Denn wer hat 2015 den Bebauungsplan für das ehemalige Opel-Gelände geändert, um DHL als Anker-Investor zu gewinnen? Wer hat Bedenken und Hinweise aus der Bezirksvertretung und der Zivilgesellschaft zum LKW-Parken außerhalb von Mark 51°7 immer wieder überhört?

Sich schlau machen reicht da nicht mehr – jetzt müssen endlich die Weichen auf Veränderung vor Ort gestellt werden!

Autor:

Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung aus Bochum

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