Zentrale Bochumer Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag
Eine Mahnung zum Frieden
Bereits seit den Sommerferien haben sich Schülerinnen und Schüler des gemeinsamen Leistungskurses Geschichte der Goethe- und der Hildegardisschule in Bochum auf den Volkstrauertag am Sonntag, 18. November, vorbereitet.
Im Mittelpunkt standen dabei die Fortsetzung des im vorigen Jahr auf Initiative des Volksbundes begonnenen Projekts zur Wiederherstellung des Gräberfeldes von Zwangsarbeitern aus der ehemaligen Sowjetunion auf dem Blumenfriedhof und die Gestaltung des gemeinsamen Gedenkens von Stadt und Volksbund an die Toten der Kriege und die Opfer von Gewalt, Terrorismus und politischer Verfolgung. Die Gedenkfeier findet diesmal um 15 Uhr in der Aula der Goetheschule statt.
Zu Beginn der öffentlichen Feierstunde in Anwesenheit von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch spricht Bochums VDK-Vorsitzender Prof. Dr. Bernd Faulenbach über den Sinn dieses Gedenktages, die Arbeit des Volksbundes und die Bedeutung der Erinnerungskultur angesichts des Erstarkens nationalistischer und rechtsradikaler Kräfte in Europa.
Doch im Mittelpunkt der Veranstaltung, die musikalisch von der Bläsergruppe der Goetheschule umrahmt wird, stehen die Schicksale der während der Nazi-Herrschaft in Bochum umgekommenen 307 Zwangsarbeiter, die anonym auf dem Blumenfriedhof bestattet wurden. Ihnen sollen demnächst ihre Namen wiedergegeben werden – dafür haben die Schülerinnen und Schüler erste Modelle einer „Gedenkstele“ entwickelt, die während der Feierstunde vorgestellt werden. 2019 soll der ausgewählte Entwurf dann in Zusammenarbeit mit der Technischen Berufsschule 1 am Ostring realisiert und auf dem Gräberfeld aufgestellt werden. „Toll, dass wir die Möglichkeit dazu bekommen haben“, so die Kursteilnehmer beider Schulen.
Daneben soll es in der Gedenkstunde aber auch um die auf den Schlachtfeldern der Weltkriege getöteten zahllosen Soldaten gehen. Eigens zu diesem Zweck haben die Schülerinnen und Schüler des Geschichts-Leistungskurses Anfang des Monats die Kriegsgräberstätte im holländischen Ysselsteyn besucht, wo mit Unterstützung des Volksbundes mehr als 31.500 deutsche Kriegstote bestattet worden sind. Dort hatten sie Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Zeitzeugen Afko Schoonbeck, dessen Geschichte alle tief beeindruckt und motiviert hat, selbst gegen das Vergessen und gegen rechtes Gedankengut einzutreten.
Im Anschluss an die zentrale Gedenkfeier in der Goetheschule findet auf dem Blumenfriedhof die traditionelle gemeinsame Kranzniederlegung für die Opfer von Krieg und Gewalt statt, die ebenfalls von den Schülerinnen und Schülern gestaltet wird und bei der im Rahmen einer ökumenischen Andacht Bochums Oberbürgermeister das Totengedenken sprechen wird. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr an der Trauerhalle.
Zu beiden Veranstaltungen in der Goetheschule und auf dem Blumenfriedhof sind alle interessierten Bochumer Bürger eingeladen.
Autor:Petra Vesper aus Bochum |
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