Bochum hasst die AfD
Eindruckvolle Antifa-Demonstration

Ein Schild in der Mitte des Fotos spricht Klartext | Foto: privat Ulrich Achenbach Bochum
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  • Ein Schild in der Mitte des Fotos spricht Klartext
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Die Proteste gegen die faschistoide AfD gehen bundesweit weiter. Das Bündnis "Zusammen gegen rechts" rief zu einer Kundgebung und Demonstration gegen Faschismus und die AfD auf. Bereits auf der Auftaktkundgebung vor der Christuskirche in der Nähe des Bochumer Rathauses versammelten sich hunderte von Menschen. Zahlreiche Schilder, Fahnen und Transparente waren zu sehen, wie z.B. von friday for futures, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Nabu, DiDF, aber auch Parteifahnen wehten im Wind (selbstverständlich keine von der AfD oder anderen faschistischen Organisationen).

Der Demonstrationszug bewegte sich nach einer kurzen Begrüßung und Ansprache durch die Organisatoren durch die Hans-Böckler-Str und Herner Str. bis zur Wiese vor dem Bergbaumuseum, wo die eigentliche Kundgebung mit mehreren Redebeiträgen unterschiedlicher Organisationen stattfand. Während des Demozuges erschallten immer wieder die Rufe: Bochum hasst die AfD, keinen Fußbreit den Faschisten, sowie ein gesungener Reim: Streicht die Faschisten von den Listen, sperrt die Faschisten ein... verbietet deren Parteien"!

Am offenenen Mikrofon einer Partei gab es mehrere Redebeiträge, in denen die Demagogie der AfD deutlich gemacht sowie betont wurde, dass die AfD keine Partei der kleinen Leute ist. "Die AfD ist im Gegenteil arbeiter- und frauenfeindlich. Der Angriff auf das ohnehin schon beschränkte Streikrecht wie Anzeige von Warnstreik mindestens 48 Stunden vor Beginn an den Arbeitgeber oder die Diskriminierung von allein erziehenden Mütter bei den Sozialleistungen sprechen eine deutliche Sprache", hieß es sinngemäß in einem Wortbeitrag. Aber auch die Bundesregierung wurde angegriffen wegen ihrer Flüchtlingspolitik und der Erleichterung von Abschiebeverfahren. Auch spielte die zunehmende Weltkriegsgefahr und die fortschreitende Umweltkatastrophe eine große Rolle.

Die gesamte Demo war lautstark und friedlich, jedoch auf der Abschlusskundgebung wurde ich Zeuge eines äußerst undemokratischen, ja fast schon faschistoiden Vorfalls: Neben zahlreichen anderen Ständen hatte die linke Partei MLPD ihren Stand aufgebaut. Das war den Organisatoren von "Zusammen gegen rechts" wohl ein Dorn im Auge. Drei oder vier Männer näherten sich dem Stand und forderten die MLPD auf, zu verschwinden. Gleichzeitig packten die Organisatoren die Prospekte und Flugblätter der Partei zusammen, warfen sie auf den Boden und klappten den Standtisch zu. Dagegen protestierten die Standbetreiber und die Polizei wurde gerufen! Welch ein Armutszeugnis einer antifaschistischen Kundgebung, deren Orga-Team sich auf das "Hausrecht" auf dieser Veranstaltung berief! Damit diese Situation nicht eskalierte, schlug die Polizei einen Deal vor: Die MLPD durfte mit ihren Fahnen und dem Transparent bleiben, aber keinen Stand mehr aufbauen. Auch Flugblätter gegen die AfD durften verteilt werden, es freute mich, dass diese Flugblätter auf großes Interesse stießen und gerne genommen wurden, selbstverständlich nahm auch ich diesen Flyer.

Einen ähnlichen Vorfall gab es in Bochum bereits auf der Maikundgebung des DGB 2023, wo sogar ein ganzer Pavillon der MLPD von der Polizei entfernt wurde!

"Die Demokratie retten" war einer der Slogans dieser Aktion. Da sollten die Organisatoren aber mit gutem Beispiel vorangehen und keine ihr nicht genehme Partei oder andere Organisation (selbstverständlich mit Ausnahme von Faschisten) mit Gewalt vertreiben! Abgesehen davon, dass das Image von Antifa-Protesten dadurch leidet, spielen solche undemokratischen Vorgehensweisen der Veranstalter "Zusammen gegen rechts" der AfD und anderen faschistischen Organisationen förmlich in die Hände!

Nachfolgend eine Bilddokmentation von der gelungenen Antifa-Demo.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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