Ein tiefer Spatenstich an der Hochschule Bochum – Internationalen Geothermiezentrums entsteht

Udo Paschedag - Staatsekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW bei der Eröffnungsrede. | Foto: Hochschule Bochum
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„Die Hochschule Bochum und die Metropole Ruhr können mit dem neuen Geothermiezentrum ihr Alleinstellungsmerkmal auf dem Gebiet der Geothermie weiter ausbauen. Die damit verbundenen Energie- und Materialtechnologien sind die Stärken unserer Region. Für die Hochschule bedeutet die Ansiedlung einen Meilenstein"!, so Prof. Dr. Martin Sternberg, Präsident der Hochschule Bochum,

Udo Paschedag – Staatsekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW – führteden traditionellen ersten Spatenstich für den Neubau des Internationalen Geothermiezentrums an der Hochschule Bochum aus. Gefördert mit Mitteln des Landes NRW entsteht in Bochum eine einzigartige Forschungsinfrastruktur für geothermische Forschung und für geothermische Versuche unter realitätsnahen Bedingungen. Die Entwicklung neuer Technologien vom Labormaßstab bis zur Serienreife ist die große Stärke der Bochumer Forscher.

Mit der Landeszuwendung in Höhe von 11 Millionen Euro sowie zusätzlichen eigenen Mitteln und Förderungen aus der Wirtschaft baut die Hochschule Bochum neben einem klassischen Institutsgebäude mit geowissenschaftlichen Laboratorien, eine Großversuchshalle mit Werkstätten und ein Testfeld als in-situ Feldlabor für Versuche unter produktionsnahen Bedingungen. Das in-situ Labor ist zugleich Bestandteil des 50 Quadratkilometer großen geothermischen Feldes „Zukunftsenergie“ im Bochumer Süden.

Hinzu kommt das Energetikum – ein Gebäude für Wärmepumpen- und geothermische Versorgungstechnik. Dort findet in Kooperation mit Handwerk und Industrie die Aus- und Fortbildung für die dringend benötigten Fachkräfte statt.

Der Spatenstich erfolgte standesgemäß mit der neuen Forschungsbohranlage des Internationalen Geothermiezentrums. Diese bohrt sich jetzt in den tiefen Untergrund an der Ruhr. Zuvor taufte Dr. Ottilie Scholz – Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum – die neu entwickelte Anlage HBR 207 GT auf den Namen BO.REX (Bochum Research and Exploration Drilling Rig).

Die mobile Anlage kann bei 40 Tonnen Zugkraft weit über 1000 Meter tief bohren und dabei alle verfügbaren Bohrverfahren einsetzen. Für die Forschung am Geothermiezentrum ist dies wichtig, um gemeinsam mit der Wirtschaft innovative Bohrverfahren nun unter realen Bedingungen bis zur Marktreife entwickeln zu können. Die Höchstdruck-Wasserpumpe zu der Bohranlage wurde von einer Wittener Firma gebaut. Ihre flexiblen Drücke bis zu 1.500 bar ermöglichen auch die Entwicklung besonders leistungsfähiger wasserhydraulischer Bohrtechniken.

Forschern aus aller Welt steht mit dem Internationalen Geothermiezentrum zukünftig eine einzigartige Infrastruktur zur Verfügung. Neben der Hochschule Bochum haben sich deshalb eine Reihe von deutschen und internationalen Universitäten zu einer Nutzergemeinschaft zusammengeschlossen. Ziel ist die Verbundforschung am Standort Bochum über Ländergrenzen hinweg und in enger Kooperation mit der Wirtschaft. Neben dem Innovationsschub für die heimische Geothermiebranche entsteht hier für den Technologieexport-Standort Deutschland ein interessantes Netzwerk.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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