Corona-Impfzentrum im Bochumer RuhrCongress ist betriebsbereit
Ein Stück Hoffnung

Die ersten Probeläufe mit freiwilligen "Statisten" sind geglückt.  | Foto: Molatta
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  • Die ersten Probeläufe mit freiwilligen "Statisten" sind geglückt.
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 Es ist nur ein kleiner Piekser, mit dem sich aber große Hoffnungen verknüpfen: Die Impfung gegen das Coronavirus soll die Pandemie in ihre Schranken weisen und uns allen wieder den Weg zurück in unser altes Leben ebnen. Wann der Impfstoff tatsächlich verfügbar sein wird, ist immer noch nicht sicher. Was aber sicher ist: In Bochum können dann sofort Impfungen durchgeführt werden. Denn das Impfzentrum Bochum (IZBO) im RuhrCongress ist seit dem heutigen Dienstag, 15. Dezember, betriebsbereit.

Der RuhrCongress ist eines von 53 Impfzentren in ganz NRW. Dabei kümmern sich die jeweiligen Städte bzw. Kreise um die Einrichtung, Organisation und Logistik, die Kassenärztlichen Vereinigungen sind für medizinisches Personal, Terminvergabe und Durchführung der Impfung zuständig - wenn dann der Impfstoff da ist.

Probelauf erfolgreich

Wie die einzelnen Zuständigkeitsbereiche ineinander greifen, das wurde jetzt bereits von den beteiligten Kräften der Stadtverwaltung, Kassenärztlichen Vereinigung und des Technischen Hilfswerks (THW) getestet und der Impfablauf nachgestellt. Der Probelauf diente dazu, zu überprüfen, ob die einzelnen Schritte, die vor, bei und nach einer Impfung nötig sind, im RuhrCongress logistisch sinnvoll aufeinander abgestimmt sind.

Alle Impfstraßen stehen am Sonntag

Zu Beginn der Impfaktion sollen vier so genannte "Impfstraßen" mit je zwei Impfkabinen zur Verfügung stehen – bei entsprechender Impfstoffverfügbakeit sollen es später sechs Impfstraßen sein. Bislang ist davon aber erst eine im großen Saal des RuhrCongress zu sehen. „Wenn der Ablauf an der aktuell ersten Impfstraße praktikabel ist, bauen wir die weiteren bis Sonntag auf“, erläutert Sebastian Kopietz, Leiter des Bochumer Krisenstabs. 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit im Organisationsteam eingesetzt, um einen optimalen Ablauf der Impfungen vorzubereiten.
Statisten von THW und Rettungsdienst durchliefen jetzt erfolgreich die wichtigsten Stationen für eine Impfung: Einlass-, Symptom- und Terminkontrolle, Registrierung, Information, ärztliches Aufklärungsgespräch mit Impfentscheidung, Impfung, Nachkontrolle und Abmeldung - alles streng im Einbahnstraßensystem.
„Die Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum war schnell und hat hervorragend geklappt“, lobt Dr. Eckhard Kampe von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) in Bochum. „An der ersten Impfstraße, die betriebsbereit ist, könnten wir theoretisch sofort impfen.“ Und das so viel wie möglich: „Wir arbeiten in zwei Schichten von 8 bis 14 und von 14 bis 20 Uhr“, so Dr. Eckhard Kampe. Allein: Noch fehlt der Impfstoff. "Aus diesem Grund sind zurzeit auch noch keine Terminvergaben für eine Impfung möglich." „Wir sind abhängig davon, wann, wie und in welcher Menge wir diesen geliefert bekommen“, so Krisenstabsleiter Kopietz. „Mit einer Zulassung ist nach Aussage des Bundesgesundheitsministers voraussichtlich nicht vor Jahresende zu rechnen." Unabhängig davon jedoch solle das Bochumer Impfzentrum betriebsbereit sein. Für die Beschaffung und Auslieferung des Impfstoffes an die Länder ist der Bund zuständig.


Termine können noch nicht vergeben werden


Fest steht: Impf-Termine wird es erst einmal nur für bestimmte Personengruppen geben – zunächst vorrangig für Bewohner von Altenheimen, Menschen über 80, Personal mit erhöhtem Expositionsrisiko, etwa in der medizinischen Betreuung von Covid-Patienten, in der Alten- und Krankenpflege. Ergänzt werden die lokalen Impfzentren durch mobile Impfteams. „Der Impfstoff gegen das Coronavirus wird uns in der ersten Zeit nur in begrenzter Menge zur Verfügung stehen, deswegen können nicht alle, die sich impfen lassen möchten, dies auch direkt tun“, erläutert Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL. Noch wirkt der RuhrCongress leer - an einer Impfstraße wurde zunächst der Ablauf getestet. Die weiteren Straßen sollen bis Sonntag dazukommen. Im Vordergrund sieht man den Wartebereich, in dem man nach der Impfung Platz nimmt. Fotos (2): Molatta "Wenn der Impfstoff da ist, sind wir bereit", betont Sebastian Kopietz, Leiter des Krisenstabs.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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