Drei Fragen an... Norbert Killewald zum Thema "Leichte Sprache"

Norbert Killewald ist Behindertenbeauftragter der Landesregierung Nordrhein-Westfalen. | Foto: Gerhäußer
  • Norbert Killewald ist Behindertenbeauftragter der Landesregierung Nordrhein-Westfalen.
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1. Muss „Leichte Sprache“ ähnlich eingeführt werden, wie das mit den inklusiven Schulklassen der Fall ist?
Ja, durch die Unterzeichnung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung hat sich die Bundesrepublik 2009 verpflichtet, deren Vorgaben umzusetzen. Das Thema Teilhabe an der Gesellschaft durch Sprache ist darin auch enthalten und wird bundesweit umgesetzt. Allerdings ohne zeitliche Vorgaben.

2. Wird es auch eine Gesetzgebung in Richtung Wirtschaft geben, dass Unternehmen wie etwa Versicherungen ihre Vertragssprache vereinfachen müssen?
Dies wird kommen. Zunächst müssen die Kommunen vormachen, dass Verträge und rechtskräftige Kommunikation auch in einfacher Sprache unanfechtbar gelingt. Aber es wird in Zukunft in allen Lebensbereichen so sein. Gewöhnlich wird das nicht durch Gesetze geklärt, sondern eher durch Gerichtsbeschlüsse, aber die UN-Konvention wird definitiv auch von der Wirtschaft umgesetzt werden müssen.

3. Darf man sich dann auch bald auf Wahlkämpfe in einfacher Sprache und ohne politische Rhetorik freuen?
Ich gehe davon aus, je mehr Menschen uns Politiker verstehen, desto mehr Menschen wählen uns auch – oder kommen zur Wahl. Als Politiker sollte man sich darauf besinnen. Das wird zukünftig noch mehr unser Anspruch sein. Aber es ist enorm schwierig, einen langen Redebeitrag in leichter Sprache abzuhalten.

Norbert Killewald ist seit September 2010 Beauftragter der Landesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderungen in Nordrhein-Westfalen. ​

Lesen Sie hier den Artikel zum Thema: Leichte Sprache

Autor:

Harald Gerhäußer aus Bochum

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