20,8 ha Parklandschaft auf den Dächern der Innenstadt
Die Zukunft der Bochumer Innenstadt liegt in der 3. Dimension

Dachpark Bongard-Boulevard
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Die Suche nach Ideen, wie die Bochumer Innenstadt in fünf Jahren aussehen soll, ist vor wenigen Wochen angelaufen. Der Stadtbaurat hat hohe Ziele vorgegeben. Menschen, die 2023 in Bochumer Innenstadt kommen, sollen von dem, was sie dann in Bochum sehen und erleben, vollkommen geflasht werden. Die City soll unerwartetes bieten, nie gesehenes, sie soll einzigartig und beispielgebend sein für die Art wie Innenstädte in Zukunft aussehen werden. “Bochum wird Bäm” ist der Slogan, mit dem die Stadt selbstbewusst klar macht, dass die Veränderung der Innenstadt ein großer Wurf werden soll, der ab 2023 die Besucher in Erstaunen versetzen soll.

Dachpark entlang des Bongard-Boulevards

Als erste legen nun die STADTGESTALTER einen Vorschlag mit hohem Bäm-Faktor vor (Visalisierung Dachpark II), der das Stadtbild der Innenstadt grundlegend verändert, das Stadtleben um eine 3. Dimension erweitert, hinsichtlich Nachhaltigkeit und Ökologie neue Maßstäbe setzt und eine nie dagewesene Aufenthalts- und Lebensqualität schafft. Mit dem jetzt vorgelegten Konzept denken die STADTGESTALTER ihre 2017 entwickelte Idee für einen innerstädtischen Dachpark (Visalisierung Dachpark I) konsequent weiter und verbinden sie mit ihrer Seilbahnidee.

Nach den Plänen der STADTGESTALTER (Visalisierung Dachpark II) fährt in Zukunft die Seilbahn aus Richtung RUB/ Hochschule, Ruhrpark oder Langendreer vom Hauptbahnhof kommend aus direkt auf das Dach des Modehauses Baltz (Seilbahn Innenstadtion-Mitte). Von hier erstreckt sich der vorgeschlagene Dachpark bis zum Rathaus. Vom Dach des Baltz-Hauses geht es entlang des Boulevards über die Pariser Straße und 5 Dächer Richtung Norden. Mit einer Brücke wird der 30 m breite Boulevard zum Drehscheibe Einkaufszentrum gequert. Von dort geht es weiter über die Kortumstraße auf das Dach des City-Point-Einkaufszentrum oder auf das Dach des Parkhauses P5 an der Brückstraße. Von hier hat man einen tollen Blick auf die Propstei-Kirche.

Die Auf- und Abgänge zum Dachpark erfolgen über die beiden Einkaufszentren, das Parkhaus P5 wie über das Modehaus Baltz. Darüber hinaus schlagen die STADTGESTALTER vor, an der Grabenstraße eine Rutsche aufzubauen, mit derjenige, der Lust hat, vom Dachpark über einige Windungen zum Boulevard fünf Etagen runter rutschen kann (Highlights Dachpark II).

Neue Kunden für Baltz, City-Point und Drehscheibe

Die Auf- und Abgänge zum Dachpark erzeugen bei Baltz und den Einkaufszentren einen Kundenstrom von der untersten bis zur obersten Etage. Bisher haben City-Point und Drehscheibe Probleme die Geschäfte in den oberen Etagen zu vermieten, weil Kunden keinen Anlass sehen in die Etagen oberhalb der 1. Etage zu gehen. Das ändert sich mit dem Dachpark. Für Händler und Gastronomen wird es attraktiv auch Räumlichkeiten in den oberen Etagen der Einkaufszentren anzumieten. Die Kunden kommen beim Auf- und Abgang zum Dachpark an den oberen Etagen automatisch vorbei.

Bei Baltz gibt es aus diesem Grund bereits ein Cafè in der obersten Etage, aus dem man über die Stadt blicken kann. Der Dachpark bietet die zusätzliche Möglichkeit, dass Cafè um eine Außenterrasse auf dem Dach zu erweitern. Ein Dachpark-Cafè böte einen weiteren Anziehungspunkt für die Besucher der Stadt, die diese von oben betrachten wollen.

Sind die begrünten der Dächer und Gärten über der Stadt an sich schon eine sehenswerte Attraktion, sieht der Plan der STADTGESTALTER zudem vor, auf dem Parkhaus P5 einen bunten Blumenpark anzulegen und ein Gewächshaus aufzustellen (Highlights Dachpark II). Daneben könnte der Bochumer Verein AD ASTRA für sternenbegeisterte Menschen auf dem Dach eine astronomische Station betreiben (Highlights Dachpark II), an der man bei Dunkelheit den Sternenhimmel beobachten kann und Erklärungen dazu bekommt.

Ein weiteres Highlight des Parkes könnte eine vier Etagen hohe Wassersäule auf Höhe des Kuhhrtenplatzes sein (Highlights Dachpark II), an deren Außenfläche das Regenwasser von den Dächern des Parks zum Boulevard herunterfließt. Der Dachpark kann auf viele Arten bespielt werden, die Menschen können es sich auf Bänken gut gehen lassen, herumspazieren und die Aussichten bei Tag und Nacht genießen. Wer möchte, könnte helfen, die Gärten zu pflegen und zu gestalten. Konzerte können hier stattfinden. Findige Eigentümer werden die verschiedensten Angebote für Dachparkbesucher bereithalten: Rooftop-Bars, ein Eisladen, ein Kiosk und vieles ähnliche werden auf den Dächern der Stadt entstehen.

Die Dächer der Innenstadt, werden zu einem der beliebtesten Treffpunkt der Bochumer. Bereits die Anfahrt mit der Seilbahn zum Dachpark, wird für die Besucher ein besonderes Erlebnis sein (Highlights Dachpark II).

20,8 ha Park und 1,1 km Wege auf den Dächern der Innenstadt

Zusammen mit dem bereits von den STADTGESTALTERn vorgelegten Dachparkkonzept entlang der Kortumstraße bis zum Dr.-Ruer-Platz entsteht eine einmalige 20,8 ha große Parklandschaft (Dachparks und Seilbahn, Gesamtplan), die auch das Innenstadtklima positiv beeinflusst. Hitzeinseln wird vorgebeugt. Für verschiedenste Tiere, besonders Vögel und Insekten entstehen neue Lebensräume. Mit vielfältigen Gartenlandschaften, die auf den Dächern angelegt werden, könnten gezielt ideale Bedingungen für Wildbienen geschaffen werden.

Über ein 1.100 m langes Wegenetz auf den Dächern der Innenstadt, wird dieser neue Naturraum mitten in der Stadt für Bochumer und Bochumbesucher erlebbar.

Finanzierung und Betrieb

Die Anlage des Dachparks kann finanziert werden im Rahmen des ISEK-Innenstadt (innenstadt-Entwicklungskonzept). Auch können Teile des Parks als Projekte im Rahmen der geplanten Gartenschau (IGA Ruhrgebiet) angelegt werden. Die Vorbereitungen für eine Dachbegrünung des Parkhauses P5 sind auf Anregung der SPD-Fraktion im Rat schon von der Bochumer Wirtschaftsförderung (WEG). die das Parkhaus betreibt, in Angriff genommen worden (Mitteilung 20181340).

Das jetzt vorgeschlagene Dachparkareal entlang des Bongard-Boulevards, lässt sich deutlich einfacher realisieren als der bereits von den STADTGESTALTERn vorgeschlagene Areal entlang der Kortumstraße bis zum Dr.-Ruer-Platz. Es müssen keine externen Auf- und Abgänge neu gebaut werden, der Park kann über Baltz, das Parkhaus P5 und Drehscheibe und City-Point erschlossen werden. Es müssen lediglich Wege von der obersten Etage auf das Dach gebaut werden. Es sind nicht mindestens 17 Eigentümer von dem Dachpark zu überzeugen, sondern, neben Baltz, den beiden Einkaufszentren und der Stadt (Parkhaus P5) nur fünf.

Gleichwohl muss zu jedem Dach die Tragfähigkeit und Statik geprüft werden, um zu klären, was ist dort für eine Begrünung möglich, muss das Dach ertüchtigt werden, wie können Wege über die Dachflächen geführt werden. Genau diese Dienstleistungen sollten im Rahmen des Innenstadt-Entwicklungskonzepts (ISEK) von der Stadt erbracht werden. Anschließend ist zu klären, welche Maßnahmen auf jedem Dach zur Anlage der Gärten und Wege erforderlich sind und wie diese zukünftig zu pflegen sind. Hier müssen Lösungen zugunsten der Dacheigentümer wie der Innenstadt gefunden werden. Voraussichtlich ist es sinnvoll zum Betrieb des Dachparks eine eigene Gesellschaft zu gründen, an der die Dacheigentümer wie die Stadt bzw die WEG gleichermaßen beteiligt sind. Es sollte möglich sein mit einem guten und für die Dacheigentümer mit möglichst wenig Aufwand verbundenen Betriebskonzept, die möglichen Beteiligten von der Dachparkidee, die die positive Entwicklung der Innenstadt über Jahrzehnte sichert, zu überzeugen.

Der Dachpark sichert die Zukunft der Innenstadt für eine Generation

Der Vorschlag der STADTGESTALTER kann die Innenstadt um einen beispiellosen Anziehungspunkt bereichern, der die Stadt für Menschen attraktiv macht, die bisher nie einen Anlass gesehen haben, nach Bochum zu kommen. Dachpark und Seilbahn geben der Stadt ein weltweit einzigartiges, unverwechselbares Stadtbild, das von nur wenigen anderen Städten nachgeahmt werden kann. Die für Dachparks erforderlichen zusammenhängenden Gebäudekomplexe mit Flachdachflächen gibt es in nur sehr wenigen Städten.

Zusammengefasst ist festzuhalten, ein Park über den Dächern der Stadt bietet eine einzigartige Lebensqualität, verbessert das Stadtklima, erlaubt einmalige Aussichten und Veranstaltungen, die in 2-dimensionalen Städten nicht möglich sind. Mit dem Dachpark vollzieht sich der gewünschte Wandel weg von der reinen Einkaufs-City zu einer unvergleichlichen Erlebniswelt, die viele Besucher auch von außerhalb des Ruhrgebietes animieren wird, sich Bochum mal anzuschauen. Diese Menschen sind gleichzeitig neue Kunden für Handel und Gastronomie, deren Existenz so über mindestens eine Generation gesichert wird.

“Bochum wird bäm”, und das mit vergleichsweise geringem Aufwand und für die Stadt trotz knapper Kassen leistbaren Kosten. Die Voraussetzungen sind gut, dass Bochum in Zukunft über seine Grenzen hinaus als die Stadt bekannt wird, die als erste mit Seilbahn und Dachgärten die 3. Stadtdimension erschlossen hat.

Volker Steude,
Die STADTGESTALTER - politisch aber parteilos

Autor:

Dr. Volker Steude aus Bochum

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