Die Kräne kreisen – Baubeginn im Gewerbepark Gerthe-Süd
Im Norden der Stadt bauen erstmals drei Unternehmen im Gewerbepark Gerthe-Süd. Auf dem ehemaligen Zechengelände können seit der Erschließung 11,5 Hektar Gewerbefläche erworben werden. Noch ist das Areal kaum belebt, aber das soll sich bald ändern.
Zwei bis drei Hektar pro Jahr will die Wirtschaftsentwicklung Bochum zukünftig pro Jahr veräußern. 2015 sei es schon gelungen, Grundstücke im Wert von drei Millionen Euro zu verkaufen, sagt Prof. Dr. Rolf Heyer, Geschäftsführer der Wirtschaftsentwicklung Bochum. Derzeit sind sechs weitere Flächen für ein halbes Jahr reserviert. Es läuft also in Gerthe.
Auch das benachbarte Energieeffizienzzentrum (EEZ), das mittlerweile zu 60 Prozent vermietet sei, biete einen thematischen Anreiz für die Ansiedlung im angrenzenden Gewerbepark, sagt Rolf Heyer. Sowohl das EEZ als auch das Gewerbeareal sind aus den Rückzahlungen der Nokia-Fördergelder nach dem Weggang des Unternehmens ermöglicht worden. „Wir ernten jetzt die Früchte dafür, dass wir damals gekämpft haben, dass die Gelder in Bochum bleiben“, stellt Heyer fest.
Einer der ersten Käufer ist der Architekt Thomas Mehring. Er hat sich vor zwölf Jahren mit seiner Messebaufirma 4fairs selbstständig gemacht. Diese plant und baut Messestände bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe. Lange Zeit war Mehring schon auf der Suche nach einem neuen Standort. „Eigentlich hatte ich mich schon für ein Grundstück entschieden. Es wurde mir aber in letzter Sekunde weggeschnappt“, schildert Mehring. „Wir platzen im bisherigen Quartier in der Kohlenstraße aus allen Nähten.“ Mit seinem Gebäudekomplex von 120 Quadratmetern Büro- und 300 Quadratmetern Lagerfläche habe er nun genügend Platz und sogar noch ein wenig Luft für die Zukunft. Solche kleineren Flächen mit guter Anbindung seien schwer zu finden, erklärt er.
Auf dem Areal wird Thomas Mehring eher einer der kleineren Grundbesitzer bleiben. Es können Flächen von 1.500 bis 20.000 Quadratmetern erworben werden. Ahmet Möhür hat während seines Studiums die Pattberg Maschinenbauteile GmbH gegründet, die bisher in der Wohlfahrtstraße angesiedelt ist. Sie entwickelt, produziert und vertreibt Maschinenbauteile für die Automobilbranche, die Windenergiegewinnung und die Rüstungsindustrie. Auf einem 3.000 Quadratmeter großen Grundstück soll bis November eine Immobilie mit 1.200 Quadratmeter entstehen. „Wichtig war für uns die Nähe zur Autobahn, denn wir erwarten täglich mehrere Lastwagen“, erklärt Ahmet Möhür. Deswegen werde das Gebäude auch so erbaut, dass ein LKW durch es hindurch fahren könne, um beladen zu werden.
Fleißig gebaut wird auch schon auf dem Grundstück der Firma Richter Cooling Systems. Inhaber Volker Richter wird seine Produktion von Kühltürmen und Kühlwasserkreislaufanlagen von Essen nach Gerthe verlegen. Als erster Käufer erworb Richter eine Fläche von 1.900 Quadratmetern. Seinen Büro- und Lagerkomplex wird er aber nicht alleine beziehen, denn er hat Platz für Untermieter – etwa das Berliner Unternehmen Brauco. Als Dienstleister im Bereich Reinigung, Inspektion und Wartung von Entwässerungsanlagen baut es hier in Kooperation mit der Gelsenwasser AG einen Ruhrgebiet-Standort auf.
Autor:Harald Gerhäußer aus Bochum |
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