Die Alternative für Deutschland (AfD) hat in Nordrhein-Westfalen 40 Personen nicht als Mitglieder akzeptiert.

Die Anti-Euro-Partei AfD hat in Nordrhein-Westfalen 40 Personen nicht als Mitglieder akzeptiert. Grund dafür ist die Sorge, dass schleichend Neonazis und Rechtspopulisten die Partei unterwandern.

Es war eine ungewöhnliche Entscheidung für die neue Partei, die rasch wachsen will. Vor einigen Wochen verhinderte der Landesvorstand der "Alternative für Deutschland" (AfD) in Nordrhein-Westfalen (bereits 3000 Mitglieder in NRW) die Aufnahme von rund vierzig neuen Personen. Die "Welt" erfuhr aus dem erweiterten Vorstandskreis, dass die im Paket eingereichten Mitgliedsanträge mehrheitlich abgelehnt wurden. Es gab die Sorge, dass Rechtspopulisten den Landesverband unterwandern wollen.
Diese spektakuläre, bisher öffentlich unbekannte Abwehrmaßnahme verdeutlicht die typischen Risiken für eine noch junge Partei. Bei der AfD ist die Gefahr aktuell noch größer, von politischen Irrläufern heimgesucht zu werden, denn es soll ja alles schnell gehen, um als ordentliche Partei an der Bundestagswahl im September teilzunehmen.

Kandidaten buhlen um Wahlkreise

Seit der Parteigründung im April entstehen bundesweit Landes-, Bezirks- und Kreisverbände. Kandidaten buhlen um Wahlkreise, Listenplätze und Unterstützungsunterschriften. Es herrscht Aufbruchstimmung, aber auch Unordnung. "Die Gefahr ist groß, dass auch faule Eier darunter sind", beklagt ein AfD-Kommunalpolitiker in Ostwestfalen-Lippe.

Die Sorge, dass Rechte unter dem Tarnmantel des konservativen Bürgerlichen an Einfluss gewinnen, ist in Teilen der Landespartei besonders ausgeprägt. Kürzlich wurde ein Mitglied im Kreisverband Bielefeld wegen älterer antisemitischer Äußerungen zum Rückzug gedrängt. Im AfD-Bezirksverband Düsseldorf hat man bei der Bezirksgründung im Mai in einem "Düsseldorfer Appell" die Abgrenzung zum rechten Rand formuliert und die Aufnahme nicht nur von aktiven und früheren Mitgliedern der NPD und DVU, sondern auch der Republikaner, von "Pro Köln", "Pro NRW" und der "Freien Wähler Düsseldorf" ausschließt.

Unterwanderung unerwünscht

Man wolle eine "Unterwanderung durch Befürworter und Vertreter rechter Strömungen" ausschließen und sehe eine "Unvereinbarkeit der extremen Anschauungen mit den Zielen der AfD von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit", heißt es im Appell.

Die jüngst vom Landesvorstand zurückgewiesenen vierzig Mitgliedsanträge sieht Düsseldorfs AfD-Bezirkschefin Kerstin Garbracht deshalb als wichtiges Signal: "Ich freue mich, dass wir mit unserem ,Düsseldorfer Appell' erfolgreich sind und dass auch andere Bezirksverbände daran Interesse zeigen", erklärt Garbracht auf Anfrage der "Welt".

Aus der „Welt“ vom 4.7.2013. Den vollständigen Artikel von Kristian Frigelj lesen Sie bitte hier: http://www.welt.de/politik/deutschland/article117726217/AfD-fuerchtet-Unterwanderung-durch-Neonazis.html

Autor:

Ulrich Bormann aus Bochum

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