Der Wahlkampf wird bunt: „Kassierer“ Wolfgang Wendland will Oberbürgermeister werden

Wolfgang Wendland hat derzeit mit seiner Band „Die Kassierer“ die musikalische Leitung beim Nestroy-Stück  „Häuptling Abendwind“ von Regisseur Andreas Beck am Schauspiel Dortmund inne.
  • Wolfgang Wendland hat derzeit mit seiner Band „Die Kassierer“ die musikalische Leitung beim Nestroy-Stück „Häuptling Abendwind“ von Regisseur Andreas Beck am Schauspiel Dortmund inne.
  • hochgeladen von Petra Vesper

Der Wahlkampf für die Oberbürgermeisterwahlen am 13. September verspricht bunt zu werden: Wolfgang Wendland, Sänger der Wattenscheider Punk-Band „Die Kassierer“, will als parteiloser Herausforderer des SPD-Kandidaten Thomas Eiskirch antreten. Unterdessen kündigte die Bochumer NPD an, mit Claus Cremer ebenfalls einen eigenen Kandidaten für die Wahl aufstellen zu wollen.

Für Wolfgang Wendland, freizügiger Frontmann der Punk-Band „Die Kassierer“, ist es nicht der erste Wahlkampf: Bereits 2005 trat er bei der vorgezogenen Bundestagswahl als Kanzlerkandidat für die Anarchistische Pogo-Partei an. Von 2009 bis 2014 war er zudem für die Partei „Die Linke“Mitglied der Bezirksvertretung Wattenscheid.
Am Dienstag ging eine Unterstützungsseite für Wendland auf „Facebook“ online, die bis Freitagmittag bereits über 4 500 „Gefällt mir“-Angaben hatte. Zum Vergleich: Thomas Eiskirch, SPD-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters, hat 2090 „Facebook-Freunde“.
Am Mittwoch hat der 52-jährige Musiker seine Kandidatur beim Wahlbüro eingereicht. Um tatsächlich als Kandidat auf dem Stimmzettel zu erscheinen, ist es allerdings noch ein weiter Weg, obwohl er die Grundvoraussetzungen erfüllt: Er ist deutscher Staatsbürger, hat das 23. Lebensjahr vollendet und hat seine Bereitschaft, für die freiheitlich demokratische Grundordnung einzutreten, erklärt. Als parteiloser Kandidat muss er Unterstützungsunterschriften sammeln – mindestens 420. Gleiches würde auch für den Kandidaten einer Partei gelten, die aktuell nicht im Rat vertreten ist. Die notwendige Zahl hängt von Stadt- und Ratsgröße ab. In Bochum sind vier Mal so viel Unterschriften nötig, wie der Rat Mitglieder hat – macht bei 84 Ratsmitgliedern 420 Unterschriften.
Die vollständigen Unterlagen muss er, wie alle anderen Kandidaten auch, bis zum 48. Tag vor dem Wahltermin – also am 27. Juli – beim Wahlleiter eingereicht haben. Anschließend werden alle Wahlvorschläge durch den Wahlausschuss geprüft.

Entscheidung könnte in
einer Stichwahl fallen

Theoretisch hätten also bis zum 27. Juli weitere potenzielle OB-Kandidaten Zeit, ihren Hut in den Ring zu werfen. Von den etablierten Parteien hat bislang nur die SPD einen OB-Kandidaten nominiert: Landtagsabgeordneter Thomas Eiskirch geht ins Rennen um die Nachfolge von Ottilie Scholz, die nach elf Jahren im Amt nicht wieder antritt. Doch auch die „Grünen“ haben einen eigenen Kadidaten angekündigt, die CDU will eine Findungskommission einsetzen und Günter Gleising hat sich ins Gespräch gebracht als potenzieller Kandidat für Die Linke und die Soziale Liste. Auch weitere parteilose Kandidaten könnten sich erklären. Der Stimmzettel am 13. September kann also durchaus länger werden.
Damit scheint bereits klar, dass es wohl kaum einem der Kandidaten gelingen wird, gleich im ersten Wahlgang am 13. September eine absolute Mehrheit der Stimmen hinter sich zu versammeln. Das bedeutet, dass eine Stichwahl zwei Wochen später, am 27. September, bereits zu diesem frühen Zeitpunkt wahrscheinlich scheint.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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