Ein Iraner in der AfD
Das unveröffentlichte Interview – Abwanderung der Industrie verhindern!

Links: Herr Zarei über die Gefahr der industriellen Abwanderung
Rechts: ehemaliges Industriegebäude in Bochum | Foto: eigenes Foto
  • Links: Herr Zarei über die Gefahr der industriellen Abwanderung
    Rechts: ehemaliges Industriegebäude in Bochum
  • Foto: eigenes Foto
  • hochgeladen von Christian Loose (AfD)

Vor vier Wochen hat die WAZ ein sehr ausführliches Interview mit Herrn Zarei geführt. Es ging um die Gründe, warum er in die Alternative für Deutschland (AfD) eingetreten ist.

Leider hat sich die WAZ in ihrer Veröffentlichung nur auf einen sehr begrenzten Auszug fokussiert.
Dabei hatte Herr Zarei sich auch zu anderen Themen kritisch geäußert. Ich habe deshalb nochmals nachgefragt und zeige Ihnen die „unveröffentlichten“ Ansichten von Herrn Zarei – heute zum Thema „Abwanderung von Industrie und Technologie ins Ausland“:

Christian Loose (CL): Herr Zarei, Sie haben Elektrotechnik im Iran und IT Sicherheit in Deutschland studiert. Zur technischen Kontrolle fahren Sie häufig zu verschiedenen Kunden, insbesondere Industrie- und Gewerbekunden. Wie sind da aktuell ihre Erfahrungen?
Abolfazl Zarei (AZ): Wenn ich die technischen Anlagen vor Ort prüfe, komme ich natürlich auch mit den Firmenchefs immer wieder ins Gespräch – welche Pläne hat die Firma mit den Maschinen und der Fabrik. Dabei höre ich immer wieder, dass die Firma in Deutschland nur wenig investiert und zum Teil auch keine größeren Einstellungen mehr vornimmt. Stattdessen werden Kapazitäten im Ausland aufgebaut.

Hohe Steuern/Abgaben und Energiepreise belasten

CL: Warum expandieren die Unternehmen vermehrt im Ausland?
AZ: Die deutschen Produkte sind auch im Ausland sehr begehrt. Allerdings ist der deutsche Standort viel zu teuer geworden. Wir haben die höchsten Strompreise in Europa und auch die Sozialabgaben und Steuern liegen auf Rekordniveau. Deshalb sagen die Firmen sich, dass es dann auch sinnvoller ist, direkt im Ausland zu produzieren.

CL: Aber besteht nicht die Gefahr, dass die Firmen irgendwann komplett aus Deutschland verschwunden sind?
AZ: Das passiert ja schon, aber schleichend. Immer wieder wird eine neue Fabrik im Ausland aufgemacht, wenn klar ist, dass die nächste Revision in Deutschland zu teuer ist. Wenn die Fabrik im Ausland läuft, wird die deutsche Fabrik auf Verschleiß gefahren und am Ende werden häufig Mitarbeiter entlassen.

China kopiert Produkte und Technologie

CL: Aber von einer günstigen Produktion profitieren wir doch auch in Deutschland, oder?
AZ: Ja, das stimmt. Allerdings dürfen wir dabei nicht die Gefahren außer Acht lassen. Gerade der Standort China ist gefährlich für deutsche Unternehmen.

CL: Wieso? Was läuft in China anders?
AZ: Die Chinesen sind gute und billige Arbeiter. Sie sind aber auch sehr clever. Die kopieren nach einiger Zeit nicht nur das deutsche Produkt, sondern häufig auch noch die komplette Fertigungsanlage. Und dann wundert sich der Unternehmer, dass nur wenige Kilometer entfernt eine komplett neue Fabrik entsteht, die plötzlich sein eigenes Produkt herstellt. Diese Produktpiraterie schadet deshalb am Ende auch dem deutschen Unternehmen.

Kritische Produkte im Inland produzieren – Industrie im Land halten

CL: Und was empfehlen Sie da jetzt als Lösung?
AZ: Wir müssen mehr im eigenen Land produzieren. Gerade in der Corona-Phase haben wir gemerkt, dass es notwendig ist, wichtige Produkte wie Medizin oder Masken selbst zu produzieren – zumindest in einem ordentlichen Ausmaß. Wir dürfen bei der Globalisierung nicht unser Hirn ausschalten. Handel ist wichtig, aber kritische Produkte müssen davon teilweise ausgenommen werden. Wir dürfen uns vom Ausland nicht abhängig machen.

CL: Naja, aber wie wollen Sie die deutschen Firmen dazu bringen überhaupt wieder in Deutschland zu produzieren?
AZ: Natürlich wird keine Firma in Deutschland produzieren, wenn sie Verluste macht. Eine Möglichkeit wären Subventionen. Aber solche sozialistischen Methoden funktionieren auf Dauer nicht. Das haben wir aus der DDR gelernt. Deshalb muss es darum gehen, dass wir Deutschland attraktiver für Unternehmen machen. Günstige und versorgungssichere Stromversorgung. Und die Steuern und Abgaben müssen runter. Das hilft den Unternehmen und natürlich den Arbeitern, die in der Industrie dann ihren Job behalten.

CL: Ich danke Ihnen für das angenehme Gespräch.

Autor:

Christian Loose (AfD) aus Bochum

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