"kinderstark-Präventionskette" hilft
Chancen für alle Kinder
In Bochum leben 26 Prozent der Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften, die auf Grundsicherung angewiesen sind, und damit in relativer Armut. "Auch diesen Kindern wollen wir möglichst gute Chancen eröffnen", unterstreicht Sozialdezernentin Britta Anger. Da sind die finanziellen Mittel aus dem Programm "kinderstark – NRW schafft Chancen" natürlich hochwillkommen. Nun kümmert sich die Geschäftsstelle "kinderstark - Bochumer Präventionskette" um die Belange von Kindern, Jugendlichen und Familien.
Mit gut 256.500 Euro unterstützt das Land die Arbeit in Bochum, die nicht zuletzt auch die Blessuren mildern soll, die zwei Jahre pandemiebedingter Einschränkungen gerade auch bei den Jüngsten hinterlassen haben. "Komplett wettmachen können", fürchtet Hannes Harthan, der beim VfL Bochum für das Projekt "blauweißer Bewegungsraum" zuständig ist, "werden wir die Folgen wohl nicht, aber abfedern können wir sie."
Ganz bewusst setzt Peter Kraft, Leiter der Bochumer Geschäftsstelle "kinderstark", auf den Schulterschluss mit Wohlfahrtsverbänden und Vereinen: Netzwerkbildung heißt die Devise. Und so sorgt der VfL Bochum nun in der Kita Rasselbande, der Willy-Brandt-Gesamtschule und der Michael-Ende-Schule, allesamt im Bochumer Osten beheimatet, für qualifizierte und altersgerechte Bewegungsangebote.
Passgenaue Angebote
"Stadtteilen wie Wattenscheid, Langendreer und Hamme gilt unsere besondere Aufmerksamkeit und wir entwickeln passgenaue Angebote", erklärt Britta Anger.
Wie wichtig es ist, dass niederschwellige Hilfen so früh wie möglich ansetzen, weiß die Ärztin Dr. Almut Weitkämper vom Klinikum Bochum, die erklärt: "Der Bunte Kreis kümmert sich um die familiäre Nachsorge, wenn ein Kind schwer krank ist. Ein weiteres Projekt sind die Babylotsinnen, mit denen wir 50 bis 70 Prozent der jungen Eltern erreichen. Dabei geht es auch um ganz praktische Hilfestellungen, etwa beim Ausfüllen von Formularen - und diese Unterstützung nehmen die Eltern gern an."
Potenziale freisetzen
Marc Pattmann ist Geschäftsführer der Falken Bochum, die an der Mansfeld-Schule, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung, ein Projekt etabliert haben, das dem Problem des Absentismus, auch als Schulschwänzen bekannt, begegnen soll. "Die betroffenen Jugendlichen", schildert Marc Pattmann seine Erfahrungen, "nehmen sich selbst sehr defizitorientiert wahr." Das Angebot der Falken, das im Hutown, einer Jugendfreizeiteinrichtung in Querenburg, einem "geschützten Raum", wie Marc Pattmann betont, stattfindet, soll dagegen soziale Kompetenzen fördern, kreative Potenziale freisetzen und durch Praktika den Einstieg ins Arbeitsleben ermöglichen.
Davon soll auch die Allgemeinheit profitieren: Eine Wandgestaltung in Querenburg ist geplant und auch der Trend Urban Gardening soll aufgegriffen werden. "Die Tage im Hutown, die den Regelunterricht für unsere Klienten ergänzen und teilweise ersetzen, beginnen mit einem gemeinsamen Frühstück", gibt Marc Pattmann Einblick. Dabei sind drei pädagogische Kräfte für eine Gruppe von bis zu zehn Schülern da. Auch so werden Chancen eröffnet.
Infos
-Peter Kraft von der "kinderstark"-Geschäftsstelle ist unter Tel.: 0234/ 910-3190 und per Mail an: Pkraft@bochum.de erreichbar.
- Mehr Infos zu "kinderstark" gibt es auf: www.kinderstark.nrw.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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