Mehr Radwege, weniger Parkplätze
Castroper Straße, Königsallee und Harpener Hellweg werden erneuert

Die Castroper Straße zwischen Nordring und Klinikstraße wird erneuert. | Foto: Andreas Molatta
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In Bochum wird weiter gebaut. Ab dem Frühjahr werden an drei Hauptverkehrsstraßen die Straßenquerschnitte und zum Teil die Kanäle erneuert: auf Abschnitten der Castroper Straße, der Königsallee und des Harpener Hellwegs. Vor allem in Harpen müssen die Autofahrer mit erheblichen Verkehrseinschränkungen während der Bauzeit rechnen.

Von Vera Demuth

Die Castroper Straße erhält zwischen Klinikstraße und Nordring einen neuen Querschnitt. Da die Straße zur Innenstadt abfällt, sammelt sich bei Starkregen das Wasser am Schwanenmarkt. Um dies künftig zu verhindern, werden die Randbereiche des umgebauten Straßenabschnitts mit Rigolen versehen, in denen das Regenwasser versickern soll. Außerdem wird in der Mitte der Fahrbahn ein Kaskadenbauwerk errichtet, das das Wasser aufstaut und zurückhält.
Die motorisierten Verkehrsteilnehmer können künftig je eine Fahrspur pro Richtung nutzen. Hinzu kommen zwei je 2,50 Meter breite Radfahrstreifen und Gehwege. „Das Parken wird aufs notwendige Maß eingeschränkt“, erläutert Christoph Matten, Abteilungsleiter Straßen im Tiefbauamt. Stadteinwärts sind keine Parkplätze vorgesehen, stadtauswärts in erster Linie zwischen Rheinischer Straße und Max-Greve-Straße. Hierzu habe es intensive Auseinandersetzungen mit den Hauseigentümern gegeben, und die Pläne hätten nicht nur Gegenliebe gefunden, so Matten.

15 Bäume werden durch 30 ersetzt

15 Bäume sollen wegen der Baumaßnahme weichen und im Anschluss durch 30 neue ersetzt werden. Die Fällung ist erforderlich, da auch die Versorgungsleitungen erneuert werden. Dabei würden Wurzeln entnommen, was die Standfestigkeit der Bäume gefährde, erklärt der städtische Baummanager Marcus Kamplade. Auch eine Umpflanzung käme nicht in Frage, weil die Wurzelballen mit den Leitungen in Konflikt stünden.
Baustart an der Castroper Straße soll im April sein. Die Bauzeit ist bis Ende 2024 angesetzt. „Wir bauen einen richtigen Graben in die Mitte. Es geht ans Eingemachte“, begründet Matten den langen Zeitraum. Die aktuelle Schätzsumme für die gesamte Baumaßnahme liegt bei gut 8,5 Millionen Euro.

Vier Fahrspuren auf der Königsallee bleiben

Zwischen Wohlfahrtstraße und Arnikastraße soll die Königsallee erneuert werden. Die vier Fahrstreifen für den motorisierten Individualverkehr bleiben erhalten, wobei die Fahrbahnbreite zum Teil auf das zugelassene Minimum beschränkt wird. Zusätzlich wird ein Radweg angelegt: Stadteinwärts wird er durchgehend verlaufen; in der Gegenrichtung müssen sich Radfahrer und Fußgänger zwischen Wasser- und Wohlfahrtstraße den Raum teilen.
Die beidseitigen Parkstreifen zwischen Wasser- und Wohlfahrtstraße bleiben bestehen. Dasselbe gilt für die dortigen Straßenbäume sowie die Bäume auf der Mittelinsel zwischen Wasser- und Arnikastraße. Insgesamt sollen für die Bauarbeiten zehn Bäume gefällt und elf neue gepflanzt werden.

Schulbushaltestelle wird verlegt

Bestandteil des Bauprojekts ist die Verlegung der Schulbushaltestelle von der Königsallee südlich der Graf-Engelbert-Schule zum Waldring gegenüber der Schiller-Schule. Würde die Haltestelle nicht verlegt, müssten die Busse künftig auf dem neu angelegten Radweg stadteinwärts halten und auf die Schüler warten. Geplant ist, dass die Busse stattdessen in Zukunft in den Waldring einbiegen, wenden und auf der Seite des Rechener Parks die Schüler einsteigen lassen.
Die Arbeiten an der Königsallee beginnen am 9. Februar mit einer bergbaulichen Sicherung, die etwa ein Jahr dauert. Parallel dazu soll der Straßenbau im ersten Teil zwischen Wohlfahrt- und Wasserstraße im April starten. Bauende hierfür soll im April 2023 sein. Mit einem Abschluss der gesamten Maßnahme bis zur Arnikastraße – im Abschnitt zwischen Wasser- und Arnikastraße sind auch Kanalbauarbeiten fällig – rechnet die Stadt im April 2025. „Während des Baus wird je eine Fahrspur frei bleiben“, sagt Baustellenmanager Christoph Funder. Im Rathaus geht man zurzeit von Gesamtkosten von 9,1 Millionen Euro aus.

Radwege am Harpener Hellweg

Die Fortführung des Radverkehrstreifens und die Parksituation stehen im Mittelpunkt der geplanten Straßenbauarbeiten am Harpener Hellweg. Zwischen Schleipweg und Maischützenstraße wird der Querschnitt erneuert. „Der Harpener Hellweg ist eine Kreisstraße. Da gehört eine Radverkehrsanlage einfach dran“, sagt Christoph Matten. Beschlossen wurde ein Radweg auf beiden Seiten entlang jeweils einer Fahrspur für den motorisierten Verkehr.
Bisher habe es in diesem Abschnitt relativ viele Stellplätze gegeben, die nun reduziert würden, so Matten. Darum sei in Bürgerversammlungen gerungen worden. Um Platz für die Radfahrstreifen zu schaffen, werden beispielsweise im Bereich des Discounters Penny die Senkrechtparkplätze in Längsparkplätze umgewandelt. Dagegen werden im ehemaligen Haltestellenbereich auf der Höhe Auf dem Anger sowohl Stellplätze als auch eine Grünfläche angelegt.
Für diese Baumaßnahme werden 17 Bäume gefällt. Später werden 13 neue gepflanzt. Bei den 17 Bäumen handelt es sich fast ausschließlich um amerikanische Eichen. „Das sind Flachwurzler, die den Gehweg eh schon zum Teil aufgewölbt haben“, sagt Marcus Kamplade. Während der Straßenbauarbeiten würden sie absterben.

Einbahnstraße während der Bauzeit

Baubeginn am Harpener Hellweg wird im April sein. Die Stadtverwaltung rechnet damit, die Arbeiten im letzten Quartal des Jahres 2023 abschließen zu können. Zu Beginn soll der Verkehr durch eine Baustellenampel geregelt werden. Später werde abschnittsweise stadteinwärts eine Einbahnstraßenregelung erforderlich sein, kündigt Christoph Funder an. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf etwa 3,3 Millionen Euro.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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