Bochumer Erklärung: Wir ächten den Terror, wir achten uns!
Am Sonntag, 15. November, zwei Tage nach den Terror-Attacken in Paris, haben Repräsentanten des öffentlichen Lebens, zuvorderst OB Thomas Eiskirch, die „Bochumer Erklärung“ auf den Weg gebracht. Sie reagiert auf den „Abgrund an Hass, der sich unter uns in Europa auftut“.
Terror darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Terror und Demokratie schließen sich gegenseitig aus.
Terrorist ist, wer glaubt, er sei Herrscher über Leben und Tod. Terrorist ist, wer denkt, er sei Herr über Wahrheit und Irrtum. Wer sich an Gottes Stelle setzt, ist Terrorist.
Wir verweigern jede Rechtfertigung, jede Solidarität, jede Unterstützung des Terrors.
Diejenigen, die an Gott glauben, sind sich mit denen, die nicht an Gott glauben, darin einig: Terror kann nicht gottgewollt sein. Eine Idee, die Menschenopfer verlangt, ist barbarisch. Eine Kultur, die den Tod will und nicht das Leben, ist eine Kultur des Todes.
Unser Zusammenleben gründen wir auf dem Respekt vor dem Anderen und darauf, dass niemand das Recht hat, sich zum Herren zu machen über andere - egal, welches Geschlecht und welche Hautfarbe sie haben, welche Überzeugung sie vertreten und welchen Gott sie bekennen.
Wir achten uns, gerade weil wir verschieden sind, weil wir verschiedene Ansichten haben, weil wir Konflikte demokratisch regeln und ohne Gewalt.
Wir achten uns, wir ächten den Terror.
Bochum, 15. November 2015
Erstunterzeichner:
Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum
Dr. Gerald Hagmann, Superintendent der Ev. Kirche BO
Michael Ludwig, Propst der Kath. Kirche in BO und WAT
Tolga Ahiskali, Sprecher der AG Bochumer Moscheen
Grigory Rabinovich, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen
Carina Gödecke, Präsidentin des Landtags NRW
Kerstin Wittmeier, Polizeipräsidentin Bochum
Ulrich W. Kemner, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Bochumer Wohlfahrtsverbände
Autor:Andrea Schröder aus Bochum |
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