Bochum: Teurer zweiter Wahlgang

Gestern lag sie auch in meinem Briefkasten – die neue Wahlbenachrichtigung für die OB-Stichwahl am morgigen Sonntag. Ohne Not und gesetzliche Vorgabe hatte die Stadt noch einmal jedem der 294 022 Wahlberechtigten dieser Stadt die Unterlagen ins Haus geschickt. Schlappe 200 000 Euro wird das nochmalige Versenden der Briefe kosten.

„Um eine größtmögliche Wahlbeteiligung für den zweiten, entscheidenden Urnengang zu erreichen, lässt die Stadt für die Stichwahl neue Wahlbenachrichtigungen drucken“, so die offizielle Begründung des Wahlausschusses.
Nun mal ehrlich, glaubt man im Rathaus wirklich, durch das Versenden der Wahlbenachrichtigungen auch nur einen Wähler mehr an die Urne bewegen zu können? Wenn die Politik es nicht schafft, die Wähler zu mobilisieren, einem Stück Papier wird es bestimmt nicht gelingen. Und das Geld wäre woanders weitaus besser angelegt gewesen.

Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

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4 Kommentare

Michaela Baumann aus Bochum
am 26.09.2015 um 09:21

Hallo Herr Achenbach, Bochum braucht DRINGEND Prestigeprojekte wie das Musikzentrum! Wenn Sie lieber Alkis und Drogenabhängige sehen, brauchen Sie ja bloß auf die andere Strassenseite zu wechseln. Oder durch die Bochumer Innenstadt gehen. Da sieht man genügend armselige Gestalten. Etwas mehr Anspruch und gebildete Menschen, würden der Stadt sehr gut tun. Vielleicht könnten Sie ja auch noch was lernen.

Michaela Baumann aus Bochum
am 26.09.2015 um 21:03

Das ist wohl wahr, Herr Neuberg. Ich bin in Bochum aufgewachsen, zur Schule gegangen und habe hier studiert. Und ich kenne die Menschen, die hier leben, inklusive "meiner Sorte"! Und hier ist sehr viel Raum nach oben. Die massive Gegenwehr, die das Musikzentrum erfahren hat, zeigt deutlich, dass hier wenig Interesse für bestimmte Kulturbereiche vorliegt und das ist leider sehr traurig. Der Rückgang der Kulturförderung allgemein ist traurig. Vielleicht war das unglücklich formuliet, aber diese Art von "Bildung und Anspruch" bringt Menschen und Bürger vorwärts und nur weil einige wenige sich intensiv eingesetzt haben, passiert auch was: Die Marienkirche ist erhalten geblieben und in der Innenstadt entsteht ein neues attraktives Gebäude, eine Hingucker. Ich kann diese Meckerer dagegen nicht mehr ausstehen und halte sie schlichtweg für visionslos! So viel ist eingebrochen in dieser Stadt und wir brauchen konstruktives Denken.

am 27.09.2015 um 00:54
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