Profitgier der Konzerne
"Ausverkauf" von deutschen Unternehmen ins Ausland

Nur 1,8 Milliarden Euro Gewinn bei VW im letzten Vierteljahr 2024 - die "Schatztruhe" muss voller werden! | Foto: Bild von Alexa auf Pixabay
  • Nur 1,8 Milliarden Euro Gewinn bei VW im letzten Vierteljahr 2024 - die "Schatztruhe" muss voller werden!
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Immer mehr Konzerne geraten in die Hände von ausländischen Investoren, weil die deutschen Aktionäre den Hals nicht voll genug bekommen. Wird eine angepeilte Profitrate nicht erreicht, ist der Betrieb plötzlich nicht mehr überlebensfähig.

Die Tagesschau berichtete am 2.10.24: Der Leverkusener Kunststoffspezialist Covestro verkauft sein Unternehmen für 16 Milliarden Euro an den arabischen Ölriese Adnoc. Allein die hohe Verkaufssumme beweist, dass Covestro nicht am Hungertuch nagt und sich das arabische Staatsunternehmen hohe Profite durch die steigenden Aktienkurse des DAX verspricht.

Der Leiter Kapitalmarktrecht Thomas Fräbel der konzernfreudigen Münchener Kanzlei Rödl und Partner redete Tacheles: "Ich sehe es erstmal ganz neutral - auch, weil es sich wohl um eine freundliche? Übernahme handelt. Es gehe zwar um einen arabischen Investor, aber man habe offenbar Vorgespräche geführt und sei nicht mit Vorstellungen um die Ecke gekommen, ohne sich mit dem Management abzusprechen. So solle etwa die Unabhängigkeit von Covestro gesichert werden. Unabhängigkeit vielleicht für die Manager - dabei gibt Adnoc wohl den Ton an.

Die Araber bieten 62 Euro je Aktie und bewerten die Anteile des DAX-Konzerns mit 11,7 Milliarden Euro, wie die Unternehmen mitteilten. Außerdem will die Firma aus Abu Dhabi über eine Kapitalerhöhung neue Aktien im Umfang von knapp 1,2 Milliarden Euro von den Leverkusenern kaufen. Zusammen mit den Covestro-Schulden von rund drei Milliarden Euro will Adnoc also fast 16 Milliarden Euro investieren.

Naturgemäß ist ein Abbau von vielen Arbeitsplätzen wahrscheinlich, da die Kapitalisten in ihrer Profitgier den Hals nicht voll kriegen!

Mehr als die Hälfte der DAX-Aktien sind bereits in ausländischer Hand. Und bei einigen Konzernen haben sich ausländische Investoren als sogenannte Anker-Aktionäre fest etabliert - allen voran das Emirat Katar, das unter anderem 17 Prozent an VW, acht Prozent an der Deutschen Bank und mehr als drei Prozent am Technologiekonzern Siemens hält. Über Sitze im Aufsichtsrat können Großaktionäre Kontrolle über die Konzerne ausüben und die Geschäfte mitbestimmen.

In jüngster Zeit sind einige Großübernahmen hinzugekommen. So kauft die dänische Konkurrenz den bahneigenen Logistik-Konzern Schenker, Chinesen übernehmen den Autozulieferer Leoni und damit sensible Technologie. Die italienische Großbank UniCredit reckt sich nach der Commerzbank, und Adnoc schafft mit der Covestro-Übernahme Tatsachen.

Sogar der Chefvolkswirt Carsten Brzeski der niederländischen Großbank ING Warnt vor einem Ausverkauf von deutschen Unternehmen. "Es gibt immer noch Unternehmen, die attraktiv genug sind für ausländische Investoren. Gleichzeitig müssen wir in Deutschland aufpassen, dass nicht der Ausverkauf bevorsteht." Andere Staaten seien protektionistischer unterwegs, wenn es um die unternehmerischen Kronjuwelen des Landes gehe (Quelle: Tagesschau vom 2.10.24)

In dieses Konzept passt auch das Jammern des VW-Chef Oliver Blume, dass VW kräftig sparen muss. Armer Konzern, sieht man einmal von den 1,8 Milliarden Euro Gewinn allein im dritten Quartal 2024 ab!

Durch die sog. "freundlichen" Übernahmen deutscher Konzerne durch ausländische Investoren ist es mit zu erklären, warum die deutsche Industrieproduktion seit 2018 um 15% zurückgegangen ist. Durch weltweite Überproduktion verbunden mit einer Absatzkrise entsteht im diesem Gesellschaftssystem des Kapitalismus eine globale Wirtschaftskrise!

Durch Arbeitsplatzvernichtung, Forderung nach längerer unbezahlter Arbeitszeit und sogar Lohnkürzungen sowie Forderungen nach Steuersenkung, Senkung des Rentenniveaus und der Sozialleistungen und Aufweichung des Umweltgesetze versuchen die Konzerne, die Krisenlasten auf die Masse der Bevölkerung abzuwälzen. Doch diese Rechnung wird nicht aufgehen, wenn sich alle Ausgebeuteten und Unterdrückten gemeinsam dagegen wehren. In immer mehr Belegschaften brodelt es und Massenstreiks werden nicht mehr lange auf sich warten lassen!

Im Kampf der internationalen Monopole um die Weltherrschaft ist die logische Schlussfolgerung ein Krieg, den die große Mehrheit aller Bevölkerungen der Welt nicht wollen!

Mein lange verstorbener Vater (Bergmann) sagte bereits zutreffend in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts: Wenn die Bonzen keinen Profit mehr machen können, zetteln sie Kriege an! Wie wahr in der jetzigen Zeit!

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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